DaseinsvorsorgeEnergieversorgung

Geothermieprojekt Kirchweidach

Erfolgreicher Abschluss der Bohrungen

tvi.ticker • 22. Dezember 2011

Rechtzeitig vor den Weihnachtsfeiertagen konnten die Bohrarbeiten zum Geothermieprojekt Kirchweidach bei Altötting abgeschlossen werden. Die Fündigkeitsergebnisse sind vielversprechend. Der Bau des Kraftwerks zur Gewinnung von umweltfreundlichem Strom wird bereits für Mitte 2012 anvisiert.

Nach der vielversprechenden Seismik-Untersuchung bohrten sich vom 19. November 2010 bis zum 2. Dezember 2011 die Meisel rund 4000 m in den Untergrund. Zum Einsatz gekommen war eine der modernsten und leisesten Bohranlagen, die auf dem Markt sind. Die erste Bohrung, mit der das heiße Thermalwasser hochgepumpt wird, war bereits nach rund drei Monaten abgeschlossen. Die zweite Bohrung, die Reinjektionsbohrung, mit der das geförderte Thermalwasser wieder in den Untergrund geleitet und somit der Wasserkreislauf geschlossen wird, dauerte von Mai bis Dezember. Rund 11 000 Bohrmeter wurden hierbei zurückgelegt. Da die zweite Bohrung zunächst nicht die Erwartungen erfüllte, wurde im zweiten Bohrloch eine horizontale Ablenkung nach Norden, statt wie geplant Richtung Osten, durchgeführt. Diese Entscheidung, bei der zweiten Bohrung zusätzlich einen Seitenast zu bohren, erwies sich als richtig: Es ist mit rund 130° C ausreichend heißes Wasser in ausreichend hoher Schüttmenge vorhanden. Zudem besitzt das geförderte Thermalwasser nahezu Trinkwasserqualität, was den späteren Kraftwerksbetrieb erheblich erleichtern wird.

Im Januar wird die Bohranlage in Kirchweidach abgebaut und zum Geothermieprojekt Traunreut transportiert. In Kirchweidach selbst werden die Ergebnisse anhand eines langzeitigen Pumptestes über insgesamt 5 Wochen überprüft, damit die Fündigkeit auch exakt beziffert werden kann.

Mit der Wärmeauskopplung von rund 13 000 MWh pro Jahr könnten in Zukunft alle Haushalte mit der preisgünstigen, nachhaltigen und umweltfreundlichen Wärme in der Ortschaft Kirchweidach versorgt werden. Die Abwärme soll genutzt werden um auf rund 17 Hektar in unmittelbarer Nähe des Kraftwerks Gewächshäuser zur Tomatenzucht zu beheizen. Die GEOenergie Kirchweidach GmbH geht davon aus, dass bereits Mitte nächsten Jahres mit dem Anlagenbau begonnen werden kann. Das Kraftwerk mit einer Leistung von sechs bis sieben Megawatt soll bereits Mitte 2013 ans Netz gehen und jährlich Strom für rund 20 000 Durchschnittshaushalte erzeugen.

Quelle: GEOenergie Kirchweidach

Links:  GEOenergie Kirchweidach

• Auf epilog.de am 26. Dezember 2011 veröffentlicht

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