U-Bahn in Berlin

Neue U-Bahn-Züge für Berlin

tvi.ticker • 11. Mai 2021

Baureihe JKFoto: SDTB/Malte Scherf

Der Schienenfahrzeughersteller Stadler und die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) stellen ein Mock-Up der neuen Baureihe JK vor. Ab dem 1. Juni 2021 kann das Modell gemeinsam mit zwei U-Bahn-Veteranen der Baureihen A und F im Deutschen Technikmuseum besichtigt werden.

Die ersten Fahrzeuge der neuen U-Bahn-Baureihe werden voraussichtlich im vierten Quartal 2022 für Testfahrten zur Verfügung stehen. Für die BVG besteht die Möglichkeit, bis zu 1500 Wagen der neuen Baureihe J/JK bis 2032 von der Firma Stadler in Berlin-Pankow zu beschaffen. Zum Vergleich: Derzeit verfügt die BVG insgesamt über 1300 U-Bahn-Wagen verschiedener Baureihen.

Mit der Ausstellung des Mock-ups, eines Endwagens der Baureihe JK, wird das Deutsche Technikmuseum seinen Besucherinnen und Besuchern die Möglichkeit geben, sich nach der schon jetzt möglichen virtuellen Erkundungstour auch einen handfesten Eindruck der neuen U-Bahnen zu machen. Der Wagenkasten des begehbaren Modells im Maßstab 1 : 1 wurde aus Holz gefertigt. Im Innenraum mit Sitzen, Haltestangen, Beleuchtung und einem funktionsfähigen Fahrerstand wurden weitgehend Originalteile verbaut. Baureihe JKFoto: SDTB/Malte Scherf Damit schafft das Mock-up einen authentischen Eindruck des zukünftigen Fahrzeugs und ermöglicht die Überprüfung und Verbesserung von Funktionalität, Barrierefreiheit und Ästhetik am Objekt, bevor die Produktion der ersten Fahrzeuge anläuft.

Stadler konstruiert und baut die neuen U-Bahnen ›in Berlin für Berlin‹ am Unternehmens-Standort in Pankow. Die Züge wie auch das Mock-up sind damit echte Berliner. Das Innendesign wurde durch das Berliner Design Büro Staubach erarbeitet. Seine Lösungen wurde im Mock-up durch den Berliner Modellbau-Spezialisten IFS umgesetzt. Die U-Bahnen der deutschen Hauptstadt haben eine Ur-Berliner Eigenheit: Als älteste U-Bahn Deutschlands verfügt das Berliner Netz über Klein-und Großprofillinien mit jeweils eigenen Fahrzeugabmessungen. So können Kleinprofilzüge maximal 2,4 m breit sein, Großprofilzüge hingegen 2,65 m. Die Baureihen führen daher für das Kleinprofil das ›K‹ im Namen, heißen also ›JK‹, während die Großprofilzüge nur als ›J‹ benannt sind. Diese Eigenheit der Berliner U-Bahn stellt besondere Herausforderungen an das Innendesign. Auch in den Kleinprofilzügen soll ein weiter Raumeindruck herrschen, der dem Großprofil nahekommt. Um den Innenraum zudem so barrierearm wie möglich zu gestalten, wurde die ›AG Bauen und Verkehr barrierefrei‹ sowie die Landesbeauftragte für Menschen mit Behinderungen bereits früh in den Entstehungsprozess eingebunden.

Quelle:  Stadler

Buchtipp:
Die 1910 eröffnete Untergrundbahn der damals noch selbstständigen Stadt Schöneberg – heute die Berliner Linie U 4 – war nicht nur die zweite U-Bahn in Deutschland, sie setzte auch neue Maßstäbe bei der Baulogistik und viele Verfahren der ›Berliner Bauweise‹ wurden hier zum ersten Mal angewendet. Dem Verfasser dieses Buches, Stadtbaurat Friedrich Gerlach (1856 – 1938), oblag die oberste Leitung für das Projekt der Schöneberger Untergrundbahn und so erfährt der Leser aus erster Hand, wie die Strecke geplant und gebaut wurde. Über 120 Zeichnungen und Fotos illustrieren dieses Zeitdokument der Berliner Verkehrsgeschichte.
  PDF-Leseprobe € 14,90 | 110 Seiten | ISBN: 978-3-7519-1432-1

• Auf epilog.de am 15. Mai 2021 veröffentlicht

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