Forschung & TechnikTechnik

Neuer Rekord mit der
Tiefbohranlage InnovaRig

tvi.ticker • 20. Mai 2011

Die von Herrenknecht Vertical gebaute und von H. Anger’s Söhne betriebene Tiefbohranlage ›InnovaRig‹ vom Typ Terra Invader 350 bohrt derzeit im bayrischen Kirchweidach nach heißem Thermalwasser. Sie wurde im Jahr 2006 speziell für die Erschließung von Erdwärme in großen Tiefen entwickelt. Bei der ersten von zwei geplanten Bohrungen stellte die Hightech-Anlage mit 4937 m einen neuen Rekord bezüglich der Bohrungslänge auf.

In der oberbayerischen Gemeinde Kirchweidach im Landkreis Altötting wird tief gebohrt. Mitte 2012 soll dort ein geothermisch betriebenes Strom- und Heizkraftwerk mit einer installierten Leistung von 6 – 8 MW in Betrieb genommen werden. Bis zu 13 000 MWh Wärme werden dann pro Jahr ausgekoppelt und Abnehmern in der Gemeinde zur Verfügung gestellt. Zu diesem Zweck wurde die Projektgesellschaft ›GEOenergie Kirchweidach GmbH‹ gegründet. Sie wird das Kraftwerk im Gewerbegebiet Erdlehen-Oberaign errichten, das anschließend Strom in das öffentliche Netz einspeisen und Fernwärme für die Gemeinde und ihre Bewohner bereitstellen wird.

Für einen effizienten Betrieb des geplanten Geothermie-Kraftwerks werden 2 abgelenkte Vertikalbohrungen in bis zu 4000 m Tiefe erstellt. Dort wurde vorab mit Hilfe von seismischen Messungen eine günstige Formation lokalisiert, die auf hohe Temperaturen und ausreichend Wasser schließen lässt. Für die Ausführung der Arbeiten hat der Auftraggeber das renommierte Bohrunternehmen H. Anger’s Söhne aus Hessisch-Lichtenau beauftragt. Dieses hat bereits eine Vielzahl Geothermiebohrungen erfolgreich abgeteuft. Für die Bohrarbeiten setzt das Unternehmen auf die Herrenknecht-Tiefbohranlage ›InnovaRig‹ vom Typ TI-350 mit 410 t Hakenlast. Nach drei erfolgreich abgeschlossenen Tiefbohrungen in Dürrnhaar (Bayern) und Hannover ist die Hightech-Anlage bereits zum dritten Mal an der Umsetzung eines Geothermieprojekts in Deutschland beteiligt.

Ende April 2011 erreichte das ›InnovaRig‹ nach einer Bohrstrecke von 4937 m erfolgreich den vorgegebenen Zielpunkt. Dank der Hakenlast von 410 t konnte diese längste Bohrung mit einer Tiefbohranlage von Herrenknecht Vertical sicher und problemlos abgeteuft werden. Beim anschließenden Lifttest wurde bestätigt, dass sich über das Bohrloch ausreichend heißes Thermalwasser für den Betrieb des geplanten Kraftwerks fördern lässt. Vor wenigen Tagen begannen daher bereits die Arbeiten an der zweiten Bohrung. Das Geothermie-Kraftwerk soll nach Plan Mitte 2012 ans Netz gehen.

Quelle: Herrenknecht Vertical

• Auf epilog.de am 22. Mai 2011 veröffentlicht

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