U-Bahn in Berlin

U-Bahn Berlin

Icke macht sich breit

tvi.ticker • 4. Juli 2017

Ein kleines ›Bäuchlein‹ hatte er schon immer, doch jetzt ist Icke noch etwas in die Breite gegangen. Und das ist auch gut so. Denn der neue Zug vom Typ IK, den die BVG am 4. Juli 2017 auf dem U-Bahnhof Biesdorf-Süd vorstellte, ist für das Berliner Großprofilnetz (Linien U 5 bis U 9) bestimmt. Dort sind die Tunnel sowie die Abstände zwischen Bahnsteig und Gleisen breiter als auf den älteren Kleinprofillinien (U 1 bis U 4). Und deshalb wurde der ursprünglich für das Kleinprofil entwickelte IK technisch an sein neues Einsatzgebiet angepasst. Auffälligstes Merkmal ist dabei die Lösung zur Verbreiterung des Zuges im Bereich der Türen. Hier heißt es ab sofort: »Bitte beachten Sie die Brücke zwischen Zug und Bahnsteigkante.«

Die sogenannte Spaltüberbrückung ist aus stabilem Aluminium, hat eine Tiefe von 17,5 cm und sorgt für einen bequemen Ein- und Ausstieg. ›Lange Schritte‹ der Fahrgäste sind also nicht notwendig. Keilförmige Verdrängungskörper an den Türen stellen sicher, dass keine Gegenstände auf der Überbrückung mitfahren. Und auch außerhalb der Türbereiche ist der Spalt zwischen IK-Zug und Großprofil-Bahnsteigkante mit einer Schutzverkleidung abgedeckt, so dass niemand aus Versehen hineintreten kann. Neben der für den Fahrgast sichtbaren Spaltüberbrückung mussten auch die Stromabnehmer an das Großprofil angepasst werden.

Der nun gelieferte Zug ist der erste von elf IKs für das Großprofil, die im Sommer 2015 beim Hersteller Stadler Pankow bestellt wurden. Bevor voraussichtlich im Oktober dieses Jahres die ersten Fahrgäste in die Großprofil-IKs einsteigen können, stehen noch umfangreiche Test-, Abnahme und Lehrfahrten an.

• Quelle:  Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)

Buchtipp:
Die 1910 eröffnete Untergrundbahn der damals noch selbstständigen Stadt Schöneberg – heute die Berliner Linie U 4 – war nicht nur die zweite U-Bahn in Deutschland, sie setzte auch neue Maßstäbe bei der Baulogistik und viele Verfahren der ›Berliner Bauweise‹ wurden hier zum ersten Mal angewendet. Dem Verfasser dieses Buches, Stadtbaurat Friedrich Gerlach (1856 – 1938), oblag die oberste Leitung für das Projekt der Schöneberger Untergrundbahn und so erfährt der Leser aus erster Hand, wie die Strecke geplant und gebaut wurde. Über 120 Zeichnungen und Fotos illustrieren dieses Zeitdokument der Berliner Verkehrsgeschichte.
  PDF-Leseprobe € 14,90 | 110 Seiten | ISBN: 978-3-7519-1432-1

• Auf epilog.de am 5. Juli 2017 veröffentlicht

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