Verkehr – Nahverkehr
Hamburg
U-Bahnhof Elbbrücken eröffnet
tvi.ticker • 6. Dezember 2018
Die neue Strecke der Hamburger Hochbahn AG verlängert die U 4 über die bisherige Endhaltestelle HafenCity Universität hinaus in die östliche HafenCity. Dort, wo derzeit noch Baufelder und Kräne das Bild dominieren, werden in wenigen Jahren zahlreiche Menschen wohnen und arbeiten. Neben Wohnungen, Büros und Hotels soll hier bis Mitte des kommenden Jahrzehnts auch der erste Wolkenkratzer Hamburgs entstehen. Nach der Fertigstellung des Quartiers werden schätzungsweise 18 000 Fahrgäste täglich den neuen Streckenabschnitt nutzen.
Im kommenden Jahr soll die korrespondierende S-Bahn-Haltestelle Elbbrücken (S 3 und S 31) auf der östlichen Seite in Betrieb genommen werden. Beide Haltestellen werden durch einen 65 m langen ›Skywalk‹ in 9 m Höhe verbunden und bilden künftig einen wichtigen Schnellbahnknotenpunkt Hamburgs.
Mit der künftigen Umsteigemöglichkeit wird die HafenCity sehr bequem und in deutlich kürzerer Zeit aus dem Süden Hamburgs zu erreichen sein. Auch die Fahrt in die Innenstadt und vor allem in den Osten Hamburgs ist ohne ein Umsteigen am hochbelasteten Hauptbahnhof kurz und daher attraktiv. Eine aktuell noch im Bau befindliche B+R-Anlage mit über 100 Stellplätzen sowie ein neuer ›switchh‹-Punkt bieten weitere Umsteigemöglichkeiten an der neuen Haltestelle Elbbrücken.
Die jetzt fertiggestellte U 4-Strecke führt von der Haltestelle HafenCity Universität in einem weiten Bogen aus dem Tunnel kommend in Richtung Elbe und dort oberirdisch in die neue Haltestelle, die auch die Zweibrückenstraße überspannt. Die Bahnsteighalle ist in Nord-Süd-Ausrichtung gebaut, bietet damit die technische Voraussetzung für eine Verlängerung der U4 auf den Kleinen Grasbrook und wird von einem spektakulären Dach mit einer Höhe von bis zu knapp 16 m überwölbt. In der Halle bieten insgesamt drei Ebenen den Zugang zu den Zügen, die Möglichkeit, die Gleise zu überqueren, und die Verbindung zur künftigen S-Bahn-Haltestelle. Die barrierefreie Haltestelle hat 4 Zugänge, 2 Aufzüge, 5 Fahrtreppen, einen Kiosk und modernste Fahrgastinformationssysteme.
Foto: gmpDie markante Dachkonstruktion der von den Architekten Gerkan, Marg und Partner (gmp) in Zusammenarbeit mit schlaich bergermann partner (sbp) geplanten Haltestelle entsteht aus sich kreuzenden bogenförmigen Stahlrahmen und nach innen abgehängter Verglasung, ist 136 m lang und 32 m breit. 1200 Glasscheiben mit einem Gewicht von jeweils 250 kg bilden ein Gesamtgewicht von rund 300 t. Die insgesamt 242 Stahlstreben sind an 168 Knotenpunkten zusammengeschweißt. Die Konstruktion nimmt die weiten Schwünge der Stahlbögen der Freihafenelbbrücken und die Fischbauchträger der Neuen Elbbrücken auf und bildet ein markantes neues Eingangstor nach Hamburg. Die Konstruktion von SEH Engineering ist im Juni 2018 mit dem Stahl-Innovationspreis der deutschen Stahlindustrie ausgezeichnet worden.
Quelle: Hamburger Hochbahn