Bau & Architektur – Tunnel
Ausbruchmaterial aus dem Gotthard-Basistunnel für Seeschüttung im Urner See
tvi.ticker • 30. Mai 2003
Ende Mai 2003 wurde auf der NEAT-Baustelle Amsteg die Tunnelbohrmaschine ›Gabi 1‹ angedreht. Mit dem Beginn des maschinellen Vortriebs des Gotthard-Basistunnels auf der Alpennordseite liefert die AlpTransit Gotthard AG Material für das Projekt Seeschüttung im Urner See. Mit dem Schüttmaterial werden vorerst ausgedehnte Flachwasserzonen geschaffen. Zum Abschluss des Projektes, sozusagen als Krönung, werden die drei Badeinseln Lorelei geschüttet.
Seit dem Durchstich der Umfahrung Flüelen ist das vom Kanton Uri lancierte Projekt Seeschüttung nur noch langsam gewachsen. Rund 800 000 t Material sind seit Frühling 2001 für den Aufbau der neuen Unterwasserwelt und der Naturschutzinseln geschüttet worden. Bereits haben einzelne Brutvögel die Neptuninseln in Beschlag genommen und sind an der Aufzucht ihres Nachwuchses.
Mit dem Start des maschinellen Tunnelvortriebs in Amsteg versorgt nun auch die AlpTransit Gotthard AG das Projekt Seeschüttung mit Material. Über das Werkgleis Amsteg–Erstfeld wird das Ausbruchmaterial via Bahnhof Flüelen und dem Anschlussgleis in den Industriehafen Arnold transportiert. Dort werden in den nächsten vier Jahren insgesamt 1,8 Mill. t Material auf die Schüttschiffe umgeschlagen.
Damit erfährt das Projekt Seeschüttung eine neue Dynamik. Realisiert werden nun die im Urner See seltenen Flachwasserzonen. Zum Abschluss, sozusagen als Krönung, entstehen nördlich des Gebietes Schanz drei Badeinseln, die für Erholungssuchende und Schwimmer neuen Lebensraum bringen.
Zurzeit verkehren täglich 3 Züge à 1000 t Schüttmaterial aus dem Tunnelos 252 nach Flüelen. Ein Zug setzt sich aus 18 Wagen zusammen. Bis Ende Jahr liefert die AlpTransit Gotthard AG rund 400 000 t Material. Im nächsten Jahr wird es die doppelte Menge sein. Die weitere Entwicklung hängt dann unter anderem vom Baubeginn im Teilabschnitt Erstfeld ab.
Quelle: AlpTransit Gotthard AG