Forschung & Technik – Erfindungen & Patente
F. Bains Verbindungsmuff
für elektrische Leiter
Polytechnisches Journal • 18.5.1887
Einen von den bisher benutzten Verbindungsmuffen für Telegrafenleitungen abweichenden, röhrenförmigen Muff hat Forée Bain in Chicago angegeben. Nach der Electrical World besteht dieselbe, wie die Textfigur erkennen lässt, aus einem entsprechend langen Rohrstücke, dessen innerer Durchmesser so gewählt ist, dass der zu verbindende Draht bequem hineingesteckt werden kann.
Dieses Rohr hat drei über die ganze Länge gleichmäßig verteilte Ausschnitte, von denen die beiden äußeren in einer entlang des Muffes laufenden Geraden liegen, während der mittlere auf der entgegengesetzten Seite angebracht ist. Zur Herstellung der Verbindung werden beide Drahtenden sorgfältig gereinigt und in den Muff so weit hineingesteckt, dass sie sich beim mittleren Loch treffen. Auf diesen Stoß der Drahtenden wird nun ein Stück Lot gelegt und die Röhre mit einer Lötlampe oder einem sonst geeigneten Lötapparat erhitzt, bis das Lot schmilzt, wobei es den Zwischenraum zwischen Röhre und Draht ausfüllt und beide innig verlötet. Ebenso füllt man dann – falls nötig – die beiden anderen Löcher mit Lot und feilt sie außen sorgfältig rund ab.
Diese Verbindung eignet sich für jede Leitung, bietet dieselbe Festigkeit wie der Draht und ist wesentlich leichter herzustellen als das bis jetzt gebräuchliche Zusammendrehen der Drähte, bei welchem in Folge ungenügender Berührung der Drähte die Verbindungsstelle oft größeren Widerstand bietet als die Leitung selbst. Da die neue Verbindung außen glatt ist, kann sich an ihr auch keine Feuchtigkeit ansammeln, welche zum Zerfressen des Drahts Veranlassung gibt. Da weniger Draht gebraucht wird, stellen sich auch die Kosten dieser Verbindung nicht höher als die der alten; ohne Nachteil kann man kurze Drahtstücke verwenden.