Forschung & TechnikRaumfahrt

Mars Express erreicht den Roten Planeten

Noch kein Kontakt zu Beagle 2

tvi.ticker • 25. Dezember 2003

In der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember 2003 konnte der Orbiter der Mars Express Mission um 3:45 Uhr MEZ erfolgreich in die Umlaufbahn um den Mars eingebracht werden. Ob das Landegerät Beagle 2 wie vorgesehen gelandet ist, konnte noch nicht bestätigt werden, da der geplante erste Kontakt zu dem amerikanischen Orbiter Mars Odyssey nicht zustande gekommen ist. Heute Abend wird man versuchen, die Trägerfrequenz des Landegerätes in England aufzufangen. Sollte dies gelingen, so wäre dies nicht nur ein Hinweis auf die geglückte Landung, sondern auch ein Beleg dafür, dass Beagle 2 die erste Mars-Nacht überstanden hätte und genügend Energie zum ›Aufwachen‹ gehabt hätte.

Mars ExpressFoto: NASA/JPL/ESA, Corby Waste

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat sowohl auf dem Lander als auch auf dem Orbiter wichtige Instrumente: Auf Beagle 2 befindet sich der Bohrer Pluto (PLanetary Underground TOol). Auf dem Orbiter ist die Stereokamera HRSC (High Resolution Stereo Camera) installiert, die den Mars zum ersten Mal dreidimensional und in Farbe abbilden soll.

Die ›heiße Phase‹ der Mission hatte am 16. Dezember begonnen, als die Sonde präzise auf den Landeplatz von Beagle 2, die Tiefebene Isidis Planitia, ausgerichtet wurde. Am 19. Dezember 2003 erhielt Beagle 2 den Befehl zur Abtrennung. Danach bestand für das Kontrollteam keine Möglichkeit mehr, einzugreifen.

Die anteiligen Kosten für die Mission belaufen sich für das DLR auf rund 19 Mill. €. Neben Stereokamera und dem Bohrer beteiligt es sich am sogenannten Planeten Fourier Spektrometer (PFS). Das DLR-Raumfahrtmanagement hat darüber hinaus die Mission mit 10 Mill. € gefördert. Darunter die beiden Instrumente Marsis und Apsera des Max-Planck-Instituts für Aeronomie in Katlenburg-Lindau.

Quelle:  Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt

• Auf epilog.de am 27. Dezember 2003 veröffentlicht

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