Forschung & TechnikTechnik

Neue Methoden

Technische Plauderei von Hans Dominik

Die Woche • 4.9.1909

Voraussichtliche Lesezeit rund 6 Minuten.

»Variatio deleciat«, Abwechslung macht Spaß, wie jener Mann seine Buttermilch mit der Heugabel aß …, sagt ein alter Volksvers. Ganz so krass geht es ja nun in der modernen Technik nicht her, aber immerhin stoßen wir auch hier des Öfteren auf neue Arbeitsmethoden, die auf den ersten Blick ein wenig an die verkehrte Welt erinnern. Überraschend ist es ja doch zum mindesten, wenn jemand anstelle des Malerpinsels die Spritze, anstelle des Messers die Flamme oder anstelle des Hammers gar ein wenig Wasser nimmt. Und doch sind diese und zahlreiche andere eigenartige und verwunderliche Arbeitsmethoden zurzeit bei uns gut eingeführt.

Dass man die Farbe mit dem Pinsel aufträgt, ist das alte Verfahren. Wer aber jemals Gelegenheit hatte, sich als Amateur im Anstreichen von allerlei Gitterwerk, Gartenmöbel und dergleichen zu betätigen, der wird auch die Erfahrung gemacht haben, dass die so oft geringschätzig betrachtete Kunst der Fassadenraffaels gar nicht so einfach ist. Die Farbe muss gleichmäßig, nicht zu fett und nicht zu mager verstrichen werden. Sie muss mit der Unterlage in innigen Zusammenhang gebracht werden, und die Farbendecke darf auch an winkligen Stellen keine Lücken zeigen. So stellt der Anstrich beispielsweise irgendeiner unserer modernen großen Eisenbrücken tatsächlich eine ganz gehörige Arbeit dar, wenn er sauber und sachgemäß ausgeführt wurde, eine Arbeit, die auch dementsprechend recht teuer bezahlt werden muss und geraume Zeit dauert.

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• Auf epilog.de am 29. April 2021 veröffentlicht

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