DaseinsvorsorgeEnergieversorgung

Naturschonend durchs Watt

Erstes Teilstück des Seekabels wird verlegt

tvi.ticker • 17. September 2015

Nachdem in diesem Jahr bereits fünf neue Netzanbindungen für Offshore-Windparks in Betrieb gegangen sind, startet der Übertragungsnetzbetreiber TenneT zurzeit die Arbeiten für die Verlegung des Wattkabels für die Offshore-Netzanbindung BorWin3. Mit dem Projekt BorWin3 können ab 2019 Windparks mit einer Übertragungskapazität von bis zu 900 MW ans Netz angeschlossen werden. BorWin3 gehört zu den insgesamt zwölf Offshore-Netzanbindungsprojekten, die TenneT beauftragt hat.

Der vor der Küste Niedersachsens auf See produzierte Windstrom wird als Drehstrom auf eine Konverterplattform der TenneT geleitet, dort in Gleichstrom umgewandelt und insgesamt 160 km bis zur Konverterstation Emden/Ost transportiert. Hier wird der Strom wieder in Drehstrom umgewandelt und ins Höchstspannungsnetz eingespeist. Die Trasse für Watt- und Seekabel bei der Anbindung BorWin3 beträgt 130 m vom Anlandungspunkt in Hamswehrum (nordwestlich von Emden) bis zur neu zu errichtenden Konverterstation auf See (BorWin gamma).

SeekabelFoto: TenneT TSO

Die Verlegung im Watt erfolgt entsprechend der Wassertiefe auf etwa 4 km mit einem Vibrationsschwert. Dieses bringt die Kabel naturschonend ein, da keine Bodenmassen bewegt und umgelagert werden. Zwei Gleichstromkabel mit 1800 mm² Nennquerschnitt und einem Durchmesser von jeweils 136 mm und 48,5 kg Gewicht pro Meter werden zusammen mit einem Lichtwellenleiter-Kabel zur Datenübertragung so in den Wattboden ›einvibriert‹. Die erforderliche Mindesttiefe beträgt 1,5 m. Um eine naturschonende Ausführung zu gewährleisten, hat TenneT eine naturschutzfachliche Baubegleitung beauftragt. Voraussichtlich bis Ende September werden die Arbeiten mit der Kabellege-Barge ›BoDoConnector‹ etwa andauern.

Parallel zu den Arbeiten im Watt erfolgt die Verlegung nahe der Küste mit der Kabellege-Barge ›Nostag 10‹. Auf einer Länge von knapp 30 km werden die Kabel mit einem so genannten Spülschwert bis zu 5 m tief eingespült. Im Jahr 2017 erfolgt die Verlegung der weiteren rund 90 km bis zum künftigen Standort der Konverterplattform auf See.

Zurzeit ebenfalls in vollem Gange sind die Verlegung des 30 km langen Landkabels als auch die Vorbereitungen für die Konverterstationen auf See und an Land – für beide ist noch im Herbst 2015 Baustart.

Quelle: TenneT TSO

• Auf epilog.de am 20. September 2015 veröffentlicht

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