Eröffnung der Eisenbahn
von Nürnberg nach Bamberg

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Wenn Bayern durch den ersten entscheidenden Schritt in den Eisenbahnangelegenheiten, durch Eröffnung der Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth, Deutschlands Interesse erregte, so ist es jetzt wieder Bayern, das durch Eröffnung einer Bahnstrecke – der Ludwig-Süd-Nordbahn – Deutschlands Aufmerksamkeit in Anspruch nimmt, weil nicht sowohl ins Auge zu fassen ist, dass Bayern und Sachsen dem gesteckten Ziele eines eben so mächtigen als einflussreichen Verbindungsmittels näher rücken – einer eisernen Verbindung, die sicher dauernder und segensvoller, als jenes politische Band unter den Welfen, beide Länder vereinigen, wird –, sondern vielmehr, dass hierdurch das schöne Ziel in naher Aussicht steht, mitten durch Deutschlands Herz einen Schienenweg und so Nord- mit Süddeutschland verbunden zu sehen.

Eine Bahnstrecke, die zu der allmaligen Verwirklichung dieser großartigen Idee beiträgt, muss mit Freude begrüßt werden, und wir glauben deshalb den Wünschen unserer zahlreichen Leser nachzukommen, wenn die am Namens- und Geburtsfest des Königs von Bayern am 25. August 1844 stattgefundene Eröffnung der Bahnstrecke von Nürnberg bis Bamberg in diesen Spalten Besprechung findet.

Das alte ehrwürdige Nürnberg, voll fränkischer Herrlichkeit, einst der glänzende Punkt des römisch-deutschen Reiches, der Sitz der Wissenschaft und der süddeutschen Kunst, durch Gewerbe und Handel mit den Niederlanden und mit Venedig reich und mächtig, jetzt noch eine der interessantesten, wohlhabendsten und rührigsten Städte Deutschlands, fesselt uns vor allem auf einige Augenblicke, da seiner Gewerbe, seines Handels und seiner Lage wegen an dem, nach Überwindung unvorhergesehener Hindernisse, bald segensvoll wirkenden  Ludwigs-Kanal bei Anlage der Ludwig-Süd-Nordbahn besonders auf dasselbe Bedacht genommen wurde.

So ziemlich in der Mitte des Bayern dereinst durchziehenden Eisenbahnnetzes gelegen, eignete es sich insbesondere als Mittelpunkt von großartigen und umfassenden Anlagen für Maschinen- und Wagenbauwerkstätten, aus denen alle für den Bahnbetrieb erforderlichen mechanischen Gegenstände hervorgehen werden.