Verkehr – Eisenbahn
Startschuss für Pilotprojekt
Automatische Kupplung im Güterverkehr
tvi.ticker • 23. Juli 2020
Ein von der Deutschen Bahn geführtes Konsortium testet ab sofort den Einsatz der Digitalen Automatischen Kupplung (DAK) bei Güterwagen. Sechs Unternehmen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Frankreich haben den Zuschlag für ein Projekt des deutschen Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) erhalten. Das ›Pilotprojekt zur Demonstration, Erprobung und Zulassung der Digitalen Automatischen Kupplung (DAK) für den Schienengüterverkehr‹ läuft von Juli 2020 bis zum Dezember 2022.
Mit der Digitalen Automatischen Kupplung werden Güterwagen sowie deren Strom-, Daten- und Druckluftleitungen automatisch und ohne schwere körperliche Arbeit miteinander gekuppelt. Das Zusammenstellen von Güterzügen, welches noch überwiegend mit Schraubenkupplungen per Hand geschieht, wird mit der DAK wesentlich effizienter und entlastet Bahnmitarbeiter.
An dem Konsortium sind neben der DB und ihrer Tochter DB Cargo fünf weitere Unternehmen beteiligt: die schweizerischen und die österreichischen Güterbahnen SBB Cargo und Rail Cargo Austria sowie die Wagenhalter Ermewa, GATX Rail Europe und VTG.
Foto: Deutsche BahnBei der DB Systemtechnik in Minden/Westf. wurden am 31.8.202 zum ersten Mal mehrere Wagen testweise durch eine DAK miteinander verbunden.Im ersten Schritt werden 12 Güter- und Kesselwagen von DB Cargo und GATX mit Kupplungs-Prototypen von vier verschiedenen Herstellern ausgerüstet. Danach beginnen die ersten technischen Tests, die die Auswahl eines Kupplungstypen zum Ergebnis haben.
In der zweiten Phase wird ein Demonstratorzug aus 24 Güterwagen mit dem ausgewählten Kupplungstyp ausgerüstet und in Deutschland, in der Schweiz, in Österreich und in weiteren europäischen Ländern fahren. Die DAK wird dabei unter anderem im täglichen Einsatz in den Rangierbahnhöfen erprobt.
Ziel ist es, die Auswahl eines Kupplungstyps für eine europaweite Einführung vorzubereiten. Die DAK öffnet die Tür zu einer umfassenden Automatisierung und Digitalisierung des Schienengüterverkehrs. Grundlage für eine flächendeckende Einführung ist ein abgestimmtes Vorgehen in Europa.
Quelle: Deutsche Bahn