Bau & Architektur – Brücken
Berlin-Spandau
Wasserstadtbrücke wird getauft und für den Verkehr freigegeben
tvi.ticker • 25. Mai 2001
Die Wasserstadt Oberhavel ist über zwei in den letzten Jahren neu gebaute Brücken gut an die Verkehrswege angeschlossen.
Die bereits am 1. Dezember 1997 eröffnete Spandauer See-Brücke nimmt entsprechend ihrer Lage den wasserstadtinternen Verkehr auf. Die zweite, nördlich gelegene Brücke wird dagegen in Verlängerung der Rauchstraße den regionalen Verkehr und den öffentlichen Nahverkehr aufnehmen.
Am 26. Mai 2001 fand im Rahmen des diesjährigen Spandauer-See-Tages die feierliche Namensgebung der Brücke statt. Der Senator für Stadtentwicklung, Peter Strieder, und der Bezirksbürgermeister von Spandau, Konrad Birkholz, haben dieser Brücke den Namen ›Wasserstadtbrücke‹ verliehen und sie für den Verkehr freigegeben.
Senator Strieder: Ich freue mich, dass mit dieser Brücke nicht nur eine Verbindung innerhalb der Wasserstadt entstanden ist, sondern die Region von Hennigsdorf bis Charlottenburg eine neue Verbindung erhalten hat. Die Bauart der Brücke unterstützt zudem die Absicht, diese Verbindung als leichte ›schwebende Straße‹ zu präsentieren und sie in die Umgebung zu integrieren. Ich wünsche der ›nördlichen Schwester‹ der Spandauer See-Brücke zufriedene Nutzer und immer fließenden Verkehr.
Die neue, die Havel überspannende Brücke wurde nach einem preisgekrönten Entwurf des Ingenieurbüros Fink und der Architekten Ludolf und Wimmer errichtet.
Die Gesamtlänge der Brücke beträgt zwischen den Achsen der Übergangs-Konstruktionen 253,03 m und die Gesamtbreite 33,60 m. Sie gliedert sich in 2 × 2 Fahrspuren (2 × 6,50 m), einen Mittelstreifen mit 8,50 m Breite, der für eine eventuelle spätere Nutzung als ÖPNV-Bereich (Straßenbahn) vorgesehen ist, und beidseitige Rad- und Gehwege mit je 6,05 m.
Die maximale Bauhöhe des Überbaus beträgt 2,95 m. Bei einer Brückenfläche von rund 8468 m² wiegt der Stahlüberbau ca. 3800 t.
Das Bauvorhaben wurde im Juni 1998 EU-weit ausgeschrieben. 14 Firmen bzw. Arbeitsgemeinschaften gaben ein Angebot ab. Die Vergabe des Auftrages für die Durchführung der Baumaßnahme erfolgte im August 1998 an die Bietergemeinschaft Porr Technobau Berlin GmbH und Krupp Stahlbau Berlin GmbH als Arge Havel Nordbrücke.
Der Stahlüberbau wurde in der Werkstatt in Teilsegmenten von Gewichten bis max. 144 t vorgefertigt und mit Schwerlasttransportern zum Montageplatz südlich der späteren Brücke gefahren.
Der Zusammenbau des Stahlüberbaus erfolgte in Teilschritten: Zuerst wurde das Bauteil I mit einer Länge von 81,70 m und 1670 t Gewicht im April 2000 montiert, in Längsrichtung verschoben, auf Pontons verladen und in die Endlage über Pfeiler IV und V verbracht. Während der Montage des Bauteils II mit einer Länge von 97,15 m und 1500 t Gewicht wurde die Lücke zwischen Bauteil I und dem östlichen Widerlager mit angelieferten Teilsegmenten vor Ort geschlossen.
Die Baukosten betragen insgesamt ca. 46 Mill. DM.
• Quelle: Landespressedienst Berlin