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Straßenbahnen mit Energiespeicher in Heidelberg

Neue Bombardier Straßenbahnen der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH mit ›Mitrac Energy Saver‹ gehen an den Start

tvi.ticker • 18. Dezember 2009

Die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (RNV) nahm heute die ersten sechs neuen Bombardier-Straßenbahnen vom Typ Variobahn am Standort Heidelberg offiziell in Betrieb. Damit feierte auch das neuartige Energiespeicher-System ›Mitrac Energy Saver‹ seinen Serienstart.

Neue Straßenbahnen vom Typ Variobahn für HeidelbergFoto: Bombardier Transportation

Der ›Mitrac Energy Saver‹ spart bis zu 30 % Energie ein und funktioniert nach dem System der Energierückspeisung: Drei auf dem Fahrzeugdach montierte Speicher nehmen mit ihren Kondensatoren die Energie auf, die beim Bremsen der Straßenbahnen entsteht, um sie beim Anfahren oder übrigen Fahrbetrieb wieder abzugeben. Die hoch leistungsfähigen Doppelschichtkondensatoren speichern bis zu 3 kWh. Wenn der Zug anfährt und beschleunigt, braucht er besonders viel Strom und beansprucht das Stromnetz stark. Durch den ›Mitrac Energy Saver‹ wird diese Belastung um etwa 40 % reduziert, das Netz kann somit kostengünstiger ausgelegt werden.

Ein weiterer Vorteil des Bombardier-Energiespeichers ist der zeitweise Betrieb ohne Oberleitung. Mit dem ›Mitrac Energy Saver‹ lassen sich fahrdrahtlose Streckenabschnitte mit Hilfe der gespeicherten Energie überbrücken. Dies ist zum Beispiel aus optischen Gründen in denkmalgeschützten Bereichen sinnvoll. Auch auf zwei in Heidelberg geplanten Streckenabschnitten am Neuenheimer Feld könnte die Technik zum Einsatz kommen. Die elektrischen Felder der Oberleitung würden dort die hochempfindlichen Messgeräte des Physikalisch-technischen Instituts der Universität und des Deutschen Krebsforschungszentrums stören.

Dreizehn weitere Züge werden 2010 für die Linie 5 und Strecken in Mannheim angeliefert. Insgesamt hat die RNV 19 Stadtbahnzüge mit dem ›Mitrac Energy Saver‹ bestellt. Sie werden bis Ende 2010 in Betrieb genommen.

Quelle: Bombardier Transportation

• Auf epilog.de am 23. Dezember 2009 veröffentlicht

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