U-Bahn in Berlin

Die Schnellbahnen vom Wittenbergplatz nach Wilmersdorf-Dahlem und zum Kurfürstendamm

Elektrische Kraftbetrieb und Bahnen • 4.11.1913

Voraussichtliche Lesezeit rund 17 Minuten.

Einleitung

Das Liniennetz der Hochbahngesellschaft erhält im Zusammenhang mit seinem weiteren Ausbau zwei vom Bahnhof Wittenbergplatz ausgehende Abzweigungen als Ausgangsstrecken für neue Anschlussbahnen, die eine nach der Uhlandstraße (Kurfürstendamm), die andere nach dem Nürnberger Platz. Die Stadtgemeinde Berlin-Wilmersdorf und die Königliche Kommission zur Aufteilung der Domäne Dahlem (Dahlem-Kommission) haben im Jahr 1908 mit der Hochbahngesellschaft Verträge abgeschlossen, wonach an den nach dem Nürnberger Platz gerichteten Zweig gleichzeitig mit den Bauausführungen der Hochbahngesellschaft eigene weitvordringende Linien angeschlossen wurden. Am 12. Oktober 1913 werden der erweiterte Bahnhof Wittenbergplatz, die Zweiglinie zum Nürnberger Platz mit den Wilmersdorf-Dahlemer Bahnen und die Zweiglinie zur Uhlandstraße dem öffentlichen Verkehr übergeben. Den Betrieb der Anschlussbahnen übernimmt die Hochbahngesellschaft im Zusammenhang mit ihrem Bahnnetz unter Ausdehnung ihres Tarifs auch auf die neuen Strecken.

Für die Zweiglinie zur Uhlandstraße hat die Stadtgemeinde Charlottenburg einen Zuschuss von rd. 2½ Mill. Mark, für die Bahnstrecke Fehrbelliner Platz–Breitenbachplatz haben die Domäne Dahlem 2½ Mill. Mark und die beteiligten Terraingesellschaften etwa 2 Mill. Mark an Zuschüssen geleistet.

Die Eigentumslängen der neuen Bahnstrecken belaufen sich wie folgt:

Linien der Hochbahngesellschaft:
Wittenbergplatz – Nürnberger Platz
Wittenbergplatz – Uhlandstraße
2,8 km
Wilmersdorfer Bahn:
Nürnberger Platz – Breitenbachplatz4,4 km
Dahlemer Bahn:
Breitenbachplatz – Thielplatz2,8 km
zusammen:10,0 km

Allgemeines

Die staatliche Genehmigung für die Strecken der Hochbahngesellschaft wurde am 29. Juli 1910, für die Wilmersdorfer Bahn am 24. Juli 1911 und für die Dahlemer Bahn am 17. Dezember 1911 erteilt.

Die grundlegenden Verträge über die neuen Bahnen, nämlich zwischen der Stadtgemeinde Berlin-Wilmersdorf und der Hochbahngesellschaft, zwischen der Dahlem-Kommission und der Hochbahngesellschaft, zwischen der Dahlem-Kommission und der Stadtgemeinde Berlin-Wilmersdorf sowie zwischen der Stadtgemeinde Charlottenburg und der Hochbahngesellschaft, wurden in den Jahren 1908 und 1910 geschlossen.

Die Bauarbeiten wurden auf den Strecken der Hochbahngesellschaft und auf der Wilmersdorfer Bahn im Sommer 1910, auf der Dahlemer Bahn im Sommer 1911 begonnen.

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Nach der Eröffnung der Berliner Hoch- und Untergrundbahn 1902 war das Interesse der gut situierten westlichen Berliner Vororte an einem Schnellbahnanschluss geweckt. Selbstbewusst und mit der Unterstützung finanzkräftiger Terraingesellschaften entwickelten die Städte Charlottenburg und Wilmersdorf Pläne für die Erweiterung der Berliner U-Bahn, wobei die Beteiligten teilweise sehr eigenwillige Vorstellungen zur Streckenführung hatten. In diesem Buch schildern ausgewiesene Experten in zeitgenössischen Original-Beiträgen die Entwicklung der Schnellbahnen vom Nollendorfplatz nach Ruhleben, Krumme Lanke und zum Kurfürstendamm zwischen 1906 und 1930. Rund 150 Zeichnungen und Fotos illustrieren dieses Zeitdokument der Berliner Verkehrsgeschichte.
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• Auf epilog.de am 27. Oktober 2023 veröffentlicht

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