Verkehr – Eisenbahn
Der Sächsisch-Bayerische Bahnhof zu Leipzig
Illustrirte Zeitung • 14.10.1843
Nach dem Abschluss eines Vertrags zwischen den Regierungen von Sachsen und Sachsen-Altenburg im August 1840 trat am 25. Juni 1841 die Gesellschaft für die Errichtung der Eisenbahn zwischen Leipzig und Nürnberg unter dem Namen der Sächsisch-Bayerischen Eisenbahn-Compagnie zusammen und schon nach kurzen fünfzehn Monaten, am 19. September 1842, wurde ein Teil der Bahnstrecke, zwischen hier und Altenburg, eine Länge knapp 40 km, dem öffentlichen Verkehr übergeben. Kurz dürfen wir diesen Zeitraum nennen, in dem jene erste Abteilung vollendet wurde, wenn wir zu überlegen geben, dass, außer den Expropriationsarbeiten und dem Unterbau, 92 km Schienengleise zu legen waren, zwei sehr bedeutende Strombrücken, von 152 m über den Mühlgraben bei Connewitz und von 221 m Länge über die Pleiße bei Raschwitz, außerdem aber sieben Wegüberbrückungen, zwei Einschnitt-Überbrückungen, 153 Wölb- und Deckschleusen und 21 mittelbar von der Bahn bedingte Kunstbauten hergestellt werden mussten, demnächst aber noch sämtliche für die Maschinen- und Wagenreparatur nötigen und sonstige unentbehrliche Lokalitäten, hier sowohl, wie in Altenburg und auf der Zwischenstation Kieritzsch, hierüber der Wagen- und Güterschuppen zu Leipzig, endlich aber 31 Bahnwärterhäuser zwischen hier und Altenburg aufzuführen waren.
Nicht zu verkennen ist es, dass nur ein von regem Eifer beseeltes Direktorium so bedeutende Schwierigkeiten zu überwinden im Stande war und redlich gesucht hat den Nutzen der Gesellschaft mit dem Interesse des Publikums zu verbinden, wahrend auch Major Kunz nicht unerwähnt bleiben darf, der, von Sachsen und Altenburg mit der Ausführung und oberen technischen Bauleitung beauftragt, mit gewohnter Umsicht zur Förderung des Baus beigetragen hat.
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