DaseinsvorsorgeWasserwirtschaft

Nachhaltige Klärschlammverwertung

Weltgrößte solar-thermische Trocknungsanlage geht in Testbetrieb

tvi.ticker • 18. März 2021

Solar-thermische KlärschlammtrocknungsanlageFoto: Thermo-System/Rudolf WeberSolar-thermische Klärschlammtrocknungsanlage Bottrop aus der Vogelperspektive.

Der Testbetrieb in vier von insgesamt 32 Hallen in der neuen solar-thermischen Trocknungsanlage in Bottrop ist erfolgreich angelaufen. Thermo-System Industrie- & Trocknungstechnik GmbH realisiert zusammen mit dem Schwesterunternehmen Rabensteiner GmbH für die Emschergenossenschaft die derzeit größte solar-thermische Klärschlammtrocknungsanlage der Welt. Die Anlage ist integraler Bestandteil des ›Hybridkraftwerk Emscher‹, Deutschlands erster energieautarker Großkläranlage. Planmäßig soll die Anlage bis zum Sommer 2021 den Regelbetrieb in voller Auslastung aufnehmen.

Am Standort der Großkläranlage Bottrop wird der Klärschlamm von rund 4 Millionen Einwohnern behandelt. Insgesamt wird zukünftig eine Schlammmenge von rund 180 000 t pro Jahr in den Trocknungshallen auf einer Netto-Trocknungsfläche von mehr als 40 000 m² solar-thermisch getrocknet. Dabei wird das Wasser durch die durch Sonneneinstrahlung in den Glashäusern entstehende Wärme sowie durch die Nutzung von Abwärme ausgetragen. Der Vorteil des solar-thermischen Verfahrens besteht darin, dass die Schlämme unter Nutzung von Solarenergie unabhängig von den Wetterverhältnissen durchgehend und gleichmäßig getrocknet werden können.

Elektisches Schwein im SchlammFoto: Thermo-System/Barbara BuderathElektisches Schwein im Schlamm.

Das ›Elektrische Schwein‹, ein von Thermo-System speziell entwickelter und patentierter Wenderoboter, sorgt für eine homogene Trocknung. Der auf diese Weise getrocknete Schlamm hat einen Brennwert vergleichbar mit jenem von Braunkohle und wird direkt auf der Kläranlage in einer Monoverbrennungsanlage verbrannt. Die daraus entstehende Abwärme wird wiederum der Schlammtrocknung in den Glashäusern zugeführt, wodurch sich der Energiekreislauf schließt.

Die Abluft wird durch spezielle Biofilter geführt, somit werden die Geruchsemissionen auf ein Minimum reduziert. Bisher mussten dem Klärschlamm vor der Verbrennung erhebliche Mengen an Kohle beigemischt werden, um den Heizwert zu erhöhen. Da dieser Schritt zukünftig entfällt, können signifikant CO₂-Emissionen eingespart werden.

• Quelle: PresseBox

• Auf epilog.de am 19. März 2021 veröffentlicht

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