Forschung & Technik – Raumfahrt
Letzter Start einer Ariane 4
Ein erfolgreiches Kapitel europäischer Raumfahrt geht zu Ende
tvi.ticker • 15. Februar 2003
Mit dem letzten Flug einer Ariane 4 schließt sich eines der erfolgreichsten Kapitel in der europäischen Raumfahrt. Am 15. Februar 2003 um 04.00 Uhr Ortszeit hob die letzte fast 60 Meter hohe Ariane 4 (Flug 159) vom europäischen Raumfahrtzentrum in Kourou, Französisch Guayana, ab und platzierte ihre Nutzlast, den Kommunikationssatelliten Intelsat 907, nach rund 21 Minuten in einem geostationären Transferorbit. Bis heute hat die Ariane 4 bei 115 Starts insgesamt 186 Nutzlasten in eine Erdumlaufbahn gebracht. Wobei das Trägersystem mit nur drei Fehlstarts eine Zuverlässigkeit von mehr als 97 % erreicht hat. Den wohl effektivsten Flug hat eine Ariane 40, Flug 35, am 21. Januar 1990 absolviert. Gemeinsam mit der Hauptnutzlast, dem Spot 2-Satelliten, flogen sechs wissenschaftliche Kleinsatelliten als so genannte Piggy-Pags.
Seit Ende der 1980er Jahre war die Ariane 4 erfolgreich im kommerziellen Einsatz. Seit ihrem Erstflug am 15. Juni 1988 wurde sie ständig modernisiert und verbessert sowie in verschiedenen Versionen den Kunden angeboten. Mit ihrer hohen Erfolgsquote und Zuverlässigkeit wurde die Ariane 4 zum Weltmarktführer für den Transport von kommerziellen Satelliten, mit einem Marktanteil von mehr als 60 %. Von Beginn an engagierte sich Deutschland im Ariane-Programm. Neben dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), Astrium und MAN Technologie waren mehr als 150 weitere deutsche Unternehmen an Entwicklung, Test und Bau der Rakete beteiligt, überwiegend klein- und mittelständische Firmen.