Handel & IndustrieFabrikation

Die Herstellung der Kohlenstifte
für Bogenlampen

Prometheus • 27.1.1897

Voraussichtliche Lesezeit rund 10 Minuten.

Es war im Jahr 1802, als Davy zum ersten Male nach unendlichen, missglückten Versuchen dazu gelangte, das elektrische Bogenlicht herzustellen unter Benutzung einer Zinkkupferbatterie von 2000 Elementen, deren Platten etwa 40 cm² Oberfläche hatten und in sehr verdünnte Schwefel- und Salpetersäure eingetaucht waren.

Wohl kaum sonst ist eine bedeutendere Entdeckung mit geringeren Mitteln gemacht worden, und wie wenig Davy den Wert derselben ahnte, darf man wohl aus der kurzen Beschreibung schließen, mit welcher er in dem 1836 erst veröffentlichten Davys Manual of Magnetisme dieselbe abtut: »Wenn man Holzkohlenstücke von etwa 3 cm Länge und ½ cm Dicke einander bis auf wenige mm nähert, so entsteht ein lebhaftes Funken­sprühen, wobei die Kohlenstücke bis über die Hälfte in Weißglut geraten. Bei allmählicher Entfernung derselben voneinander findet durch die erhitzte Luft ein stetiger Ausfluss bis zu einer Entfernung von ungefähr 10 cm statt. Es entsteht auf diese Weise ein breiter, glänzender Lichtbogen, der nach der Mitte zu kegelförmig sich gestaltet.«

Wahrscheinlich hatte also Davy bei seinem interessanten Versuch einen langen, leuchtenden, waagerechten Bogen erzeugt.

Trotz des nun schon hohen Alters dieses Versuchs und trotz der praktischen Verwendung desselben in der Form der heutigen Bogenlampen muss man billig darüber staunen, mit welcher Hartnäckigkeit sich die alten Ansichten über das Wesen des elektrischen Lichtbogens bis in die neuesten Zeiten hinein, auch in guten Lehrbüchern, behauptet haben und auch fernerhin durch ungenaue, veraltete Abbildungen aufrechterhalten werden.

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• Auf epilog.de am 5. September 2025 veröffentlicht

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