Verkehr – Luftfahrt
Hensons Luftdampfschiff
Illustrirte Zeitung • 8.7.1843
Es hat zu keiner Zeit an menschlichen Versuchen gefehlt, den Vögeln die Kunst des Fliegens abzulernen, oder auf ähnliche Art in der Luft zu schwimmen, wie die Fische im Wasser. Alle dergleichen Versuche haben entweder ein trauriges Ende genommen, wie z. B. die von Degen in Wien, oder zu keinem bemerkenswerten Resultat geführt, wie die von Zachariä in Kloster Roßleben. Man verlor dabei aus den Augen, dass es nicht genügt, einen Apparat zu konstruieren, welcher in der Form dem Fisch oder Vogel ähnlich und mit beweglichen Flügeln oder Rudern von einer dem zu hebenden Gewicht, der Rechnung nach, mathematisch entsprechenden Widerstandsfläche versehen ist; man müsste auch ein Material haben, welches bei der größten Leichtigkeit dieselbe Elastizität und Widerstandsfähigkeit hat, wie die Vogelfeder, man müsste dem Menschen eine Muskelkraft erteilen können, welche jener des Vogels gleicht. Beides ist nicht möglich, und indem der Körper des Menschen an sich schon etwas schwerer ist, als der Vogelkörper und auch der bekannten Vorrichtungen entbehrt, wodurch sich der Vogel leichter und schwerer machen kann, befinden wir uns in der unangenehmen Lage, Flügel von ungeheurer Widerstandsfläche haben zu müssen, denen man durchaus nicht die erforderliche Festigkeit geben kann, wenn sie nicht zu schwer werden sollen, und die sich überhaupt durch Menschenkraft mit der erforderlichen Geschwindigkeit nur auf Augenblicke bewegen lassen.
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