Vom Großen und vom Kleinen

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Der Mensch ist das Maß aller Dinge, behauptete die altgriechische Philosophie, und die Praxis hat ihr Jahrtausende hindurch auch in buchstäblichem Sinne recht gegeben. Man maß beispielsweise den Abstand des Ellbogens bis zur Spitze des ausgestreckten kleinen Fingers und nannte diesen Abstand eine Elle. Man maß die Strecke von der Ferse bis zur Spitze der großen Zehe und nannte das Maß einen Fuß. Man nahm die Daumenbreite und hatte ein drittes vom menschlichen Körper abgeleitetes Maß, den Zoll, der heute noch im Französischen ebenso wie der Daumen heißt. Freilich sind alle Menschen in ihren Körpermaßen verschieden, und unsere moderne Kriminalwissenschaft benutzt derartige Messungen ja bekanntlich geradezu, um ein unfehlbares Signalement eines einzelnen Menschen unter hunderttausend anderen zu erreichen. Indes wussten sich die Alten zu helfen. Sie nahmen solch Maß ein für allemal von einem ihrer Könige und legten es dann fest. Da es aber viele Völkerschaften und viele Könige gab, so gab es natürlich auch unendlich viele verschiedene Maße. Man hatte die babylonische, die persische und zahlreiche andere Ellen, und selbst in unsere Zeit spielen noch Unterschiede dieser Art hinein, wie z. B. der englische Fuß, der rheinische Fuß, der Pariser Fuß und dergleichen. Für die Anthropologen kommender Zeiten werden diese Maße interessant sein und wertvolle Schlussfolgerungen auf die körperlichen Eigenschaften dieser Völker gestatten.