Forschung & TechnikTechnik

Technische Glücksfunde

Von Hans Dominik

Die Woche • 9.5.1908

Voraussichtliche Lesezeit rund 5 Minuten.

Man kennt das alte Sprichwort von der blinden Henne, die auch einmal ein Korn findet, und wenn wir die Geschichte unserer Technik genauer betrachten, so haben wir einen ganzen Stall solcher Hühner beisammen. Wieder und immer wieder stoßen wir auf Verbesserungen, die durchaus dem Zufall und der Verwendung eines scheinbar sehr viel schlechteren Ersatzmittels zu danken sind.

Die Geschichte fängt bereits bei der Dampfmaschine und bei Humphry Potter an. Der dreizehnjährige Potter sollte den Nachmittag über an der großen Dampfmaschine stehen und regelmäßig, wenn der gewaltige Balancier eine Bewegung nach oben oder unten vollendet hatte, einen bestimmten Dampfhahn auf- oder zudrehen. Das behagte ihm ganz und gar nicht, und mit List und Tücke führte er Schnüre von dem Balancierbalken zu den Hähnen, so dass sich der ungeschlachte Gesell selbst den Dampf öffnen oder absperren musste. Nun konnte Humphry Potter mit seinen Gefährten spielen, während die Maschine langsam weiter stampfte, aber er hatte beim Spiel kein reines Gewissen und fürchtete ernste Strafe für sein Unterfangen. Das Gegenteil trat ein. Seine Anordnung wurde besehen, bestaunt und in Eisen nachgeahmt. So entstand die Dampfmaschinensteuerung, die den weiteren Aufschwung der Dampfmaschine überhaupt erst ermöglichte.

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• Auf epilog.de am 31. Januar 2024 veröffentlicht

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