Verkehr

FlyingBelt befördert 500 Tonnen
Baumaterial pro Stunde

Effiziente Transporttechnik entlastet die Umwelt bei Deichbauprojekt in Deutschland

tvi.ticker • 28. Oktober 2019

In der Region Haltern-Lippramsdorf und Marl, rund eine Autostunde nordwestlich von Dortmund, baut die Firma Bunte derzeit im Auftrag des Lippeverbandes Deiche beiseits der Lippe – dem längsten Fluss in Westfalen. Für die Beförderung von etwa 500 Tonnen Baumaterial pro Stunde hat Leitner Ropeways hier vor Kurzem einen Agudio FlyingBelt erbaut.

FlyingBelt über die LippeFoto: Rupert Oberhaeuser/Leitner ropeways

An der Lippe erfolgen derzeit die Bauarbeiten für die Errichtung neuer Deichanlagen zum Hochwasserschutz. Dabei traf man aufgrund der notwendigen Überquerung der Lippe die Entscheidung für eine neue Form der Fördertechnik. Der Agudio FlyingBelt überspannt den Fluss und sorgt damit für den effizienten Transport des notwendigen Baumaterials. Die Anlage ruht lediglich auf zwei 20 m hohen Stützen am Festland, wodurch das 80 cm breite Förderband über dem Fluss freischwebend verläuft. Das für den Deichbau notwendige Bodenmaterial wird per Schiff über den Wesel-Datteln-Kanal angeliefert und anschließend mit Baustellenfahrzeugen über eine kurze Distanz zum FlyingBelt transportiert. Von dort gelangt es ›schwebend‹ an das nördliche Ufer der Lippe, wo dann die weitere Verarbeitung erfolgt. Auf diesem Wege können über den 490 m langen Luftweg 500 t an Material pro Stunde befördert werden. Dies entspricht einer Einsparung von 20 Lkw-Fahrten im gleichen Zeitraum, weshalb es beim Deichbauprojekt zu einer massiven Entlastung der Umwelt und der öffentlichen Straßen kommt.

Schnelle, kostengünstige und effiziente Technologie

Das Hochwasserschutzprojekt an der Lippe ist damit ein weiteres Paradebeispiel für die herausragenden Stärken von seilgezogenen Materialtransportsystemen. Beim FlyingBelt handelt es sich um ein innovatives Transportsystem, welches die Vorteile von modernen Förderbändern und Seilbahnen kombiniert, da das Material einfach über jedes Hindernis ›geflogen‹ wird. Die von Leitner Ropeways entwickelte und patentierte Transportlösung eignet sich daher besonders für schwer zugängliches Gelände, die Überbrückung von Flüssen und Tälern, sowie für lange Strecken oder solche, die mit herkömmlichen Transportmitteln nur mit hohen Kosten zu bedienen sind. Der FlyingBelt ist geeignet für alle Materialien, die auf einem Förderband am Boden transportiert werden. Somit für Kohle, Mineralien, Getreide oder generell Schüttgut. Ein weiterer Vorteil der ausgeklügelten Konstruktion ist der punktuelle und damit flächenmäßig minimale Bodenkontakt der Anlage. Damit ist der Einfluss auf die Umwelt im Vergleich zum herkömmlichen Materialtransport am Boden sehr gering. Die Montage ist einfach und damit sowohl schnell als auch kostengünstig. Der FlyingBelt wurde innerhalb von nur fünf Monaten errichtet und soll bis Ende 2023 im Einsatz sein.

Weitere Agudio FlyingBelts wurden in Pouzols (FR), Genua (IT) erbaut oder etwa in Barroso, Brasilien, wo der bisher  längste FlyingBelt mit 7,2 km im Einsatz ist.

FlyingBelt

  • Länge: 490 m
  • Fahrgeschwindigkeit: 3,2 m/s
  • Förderkapazität: 500 Tonnen Material/Stunde
  • Stützen: 2

Quelle: Leitner Ropeways

• Auf epilog.de am 1. November 2019 veröffentlicht

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