Handel & Industrie – Maschinenbau
Exzenterpresse zur Herstellung von Blechbüchsen
Polytechnisches Journal • 1880
Eine in großer Zahl herzustellende Blechbüchse, die Sardinenbüchse, besteht, wie auf Fig. 1 dargestellt ist, aus zwei Deckstücken, deren jedes aus einer Blechplatte durch Pressung erzeugt ist, und aus dem Mantelring, welcher aus gleichem Material durch Drücken über einen entsprechend geformten, den inneren Massen der zu verfertigenden Büchse angepassten Dorn hergestellt wird.
Für die Deckstücke wurde von C. Golay in Paris die in Fig. 2 nach Armengaud’s Publication industrielle dargestellte Exzenterpresse gebaut, welche mit ihrem Hohlgussständer auf dem Werktisch ruht. Am Ständer B befinden sich oben die beiden Lager für die Exzenterwelle A. Fig. 2 Die nach vorn verlängerte Fußplatte B₁ desselben trägt auf der feststehenden Platte C, in Prismen geführt, den Schlitten D, welcher selbsttätig unter den durch die Exzenterstange b auf und ab bewegten Stempelhalter G geführt und nach vollendeter Pressung wieder ausgeschoben wird, um das Einlegen einer neuen Blechplatte außerhalb des Arbeitsbereiches des Stempels zu gestatten. Die Bewegung des Schlittens D erfolgt durch das Exzenter F und die zugehörige Exzenterstange mittels der Winkelhebel E und der Zugstangen a, wie aus den Abbildungen deutlich zu entnehmen ist. Beim Aufschlagen des Stempels auf das Blech t (Fig. 4) wird zuerst die Feder r zusammengedrückt, welche unter dem Gegenstempel M angebracht ist, dann die Form ausgestanzt. Hierauf geht der Stempel wieder empor und führt das ausgepresste Deckstück, welches durch den Gegenstempel M aus der Matrize gedrückt wird, mit sich, bis letzteres durch den feststehenden Ring c abgeschoben wird. Das fertige Deckstück fällt nun herab auf die schiefe Bahn T, welche mittlerweile durch die mit Führungsschlitzen versehenen Schubstangen d in die entsprechende Lage gebracht wurde und zur Ableitung desselben dient. Die höchste Stellung von d ist in Fig. 2 punktiert angedeutet. Beim Abwärtsgang des Stempels weicht die Bahn T in dem Maße zurück, in welchem der Schlitten D sich dem Stempel nähert.
Der Arbeiter hat demnach nur die gehörig zugeschnittenen Blechstücke in den Schlitten einzulegen, wonach alles Übrige selbsttätig vollführt wird. Der Antrieb der Exzenterwelle erfolgt durch feste und lose Riemenscheiben P, P₁; zur Erzielung regelmäßiger Arbeit ist noch ein entsprechend schweres Schwungrad V vorhanden. Die Exzenterwelle macht 70 bis 75 Umdrehungen in der Minute.