U-Bahn in Berlin

Die Erweiterungen der elektrischen Hoch- und Untergrundbahn im Westen Berlins

von Johannes Bousset

Zentralblatt der Bauverwaltung • Sonderdruck 1914

Voraussichtliche Lesezeit rund 34 Minuten.

Seit ihrem Bestehen hat die Berliner elektrische Hoch-und Untergrundbahn in keinem Jahr einen Zuwachs ihrer Betriebslänge erfahren, der demjenigen gleichkommt, welcher ihr in dem verflossenen Jahr 1913 angegliedert wurde. Der Längenzuwachs übertraf die Streckenlänge, auf der die Hochbahngesellschaft im Jahr 1902 ihren Betrieb begann. LinienplanAbb. 1. Linienplan. Diese betrug rund 11 km, der Zuwachs im Jahr 1913 rund 14,25 km. An diesem Zuwachs ist die Erweiterung in die Innenstadt vom Spittelmarkt bis zum Nordring, welche im Juli in Betrieb genommen wurde, mit rund 5 km und die vom Bahnhof Wittenbergplatz ausgehenden beiden Zweiglinien, die eine durch die Gemeindebezirke Wilmersdorf und Dahlem, die andere nach dem Kurfürstendamm mit zusammen rd. 9,25 km beteiligt.

Von den vor dem Jahre 1913 in Betrieb gewesenen Strecken der Hoch- und Untergrundbahn hat die Hochbahngesellschaft alle bis auf die Schöneberger Bahn zwischen Nollendorfplatz und Hauptstraße in Schöneberg auf eigene Rechnung gebaut. Von dem neuen Bahnzweig nach Wilmersdorf-Dahlem wurde nur die Strecke bis zur Kaiser-Allee mit dem Bahnhof Nürnberger Platz von der Hochbahngesellschaft ausgeführt. Die ihr Stadtgebiet durchquerende Bahnstrecke vom Bahnhof Hohenzollernplatz bis Bahnhof Breitenbachplatz hat die Stadtgemeinde Berlin-Wilmersdorf gebaut. Sie erhielt für diesen Bau eine Beisteuer von rund 4,5 Mill. Mark, welche von der Königlichen Domäne Dahlem und von den interessierten Terraingesellschaften aufgebracht wurde. Die Königliche Domäne Dahlem führte ihrerseits die auf ihrem Gebiet liegende Bahn vom Breitenbachplatz bis zum Thielplatz selbst aus. Wilmersdorf und Dahlem haben mit der Hochbahngesellschaft Verträge abgeschlossen, nach welchen diese verpflichtet ist, den Betrieb der beiden Bahnabschnitte im Zusammenhang mit dem Betrieb ihrer eigenen Strecken zu führen. Den Bahnzweig nach dem Kurfürstendamm endlich baute die Hochbahngesellschaft mit einem Zuschuss der Stadtgemeinde Charlottenburg von 2,6 Mill. Mark auf eigene Rechnung (Abb. 1 u. 2).

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Nach der Eröffnung der Berliner Hoch- und Untergrundbahn 1902 war das Interesse der gut situierten westlichen Berliner Vororte an einem Schnellbahnanschluss geweckt. Selbstbewusst und mit der Unterstützung finanzkräftiger Terraingesellschaften entwickelten die Städte Charlottenburg und Wilmersdorf Pläne für die Erweiterung der Berliner U-Bahn, wobei die Beteiligten teilweise sehr eigenwillige Vorstellungen zur Streckenführung hatten. In diesem Buch schildern ausgewiesene Experten in zeitgenössischen Original-Beiträgen die Entwicklung der Schnellbahnen vom Nollendorfplatz nach Ruhleben, Krumme Lanke und zum Kurfürstendamm zwischen 1906 und 1930. Rund 150 Zeichnungen und Fotos illustrieren dieses Zeitdokument der Berliner Verkehrsgeschichte.
  PDF-Leseprobe € 16,90 | 114 Seiten | ISBN: 978-3-7578-8381-2

• Auf epilog.de am 9. Juni 2023 veröffentlicht

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