U-Bahn in Berlin

Eröffnung der Strecke
Spittel­markt – Alexander­platz der
Berliner Hoch- und Untergrundbahn

Verein Deutscher Eisenbahn-Verwaltungen • 5.7.1913

Voraussichtliche Lesezeit rund 25 Minuten.

Am 1. Juli 1913 wurde der Abschnitt Spittel­markt – Alexander­platz der Berliner elektrischen Hoch- und Untergrundbahn dem Betrieb übergeben, nachdem der Minister der öffentlichen Arbeiten von Breitenbach am 27. Juni die in mehrfacher Beziehung bemerkenswerte Strecke, die Tags vorher mit den ersten Probezügen befahren worden war, eingehend in Augenschein genommen hatte. Die Inbetriebnahme der Fortsetzung bis zum Nordring wird in kurzem nachfolgen.

Die Eröffnung des neuen Bauwerkes, dessen Entwurf und Leitung von der Hochbahngesellschaft gemeinsam mit der Firma Siemens & Halske durchgeführt worden sind, bietet Anlass zu einigen Betrachtungen.

LiniennetzAbb. 1.

Der Umbau des Gleisdreiecks zur Kreuzungsstation, die am 3. November 1912 in Betrieb genommen wurde, bezeichnet den ersten Schritt auf dem Weg einer durchgreifenden Umgestaltung des Bahnnetzes, das künftighin aus zwei selbstständig betriebenen inneren Durchmesserlinien bestehen wird, deren jede sich in die Vorstadt- und Vorortgebiete verzweigt (Abb. 1). Die eine dieser Durchmesserlinien stellt die Verbindung zwischen dem Westen und Osten Großberlins, die andere, unabhängig davon, zwischen dem Westen und der Innenstadt her. Die Stammstrecke der künftigen Westostlinie verbindet den Wittenbergplatz mit Warschauer Brücke, die der Innenstadtlinie den Wittenbergplatz mit dem Alexanderplatz. Im Kreuzungsbahnhof Gleisdreieck ist die Innenstadtlinie im rechten Winkel unter der Westostlinie hindurchgeführt. Auf dem Wittenbergplatz erhalten die beiden Stammlinien einen Gemeinschaftsbahnhof, von dem aus sie sich nach Westen hin gemeinsam in der Weise verzweigen, dass die von der Innenstadt kommenden Züge teils nach Charlottenburg, teils auf einer von den Gemeinden Wilmersdorf und Dahlem errichteten Anschlussstrecke in südwestlicher Richtung weitergeleitet werden. Für die Ostwestzüge ist einstweilen die Verteilung auf die Wilmersdorf-Dahlemer Linie und eine zweite neue Seitenlinie vorgesehen, die im Zuge des Kurfürstendamms zunächst bis zur Uhlandstraße reicht, späterhin nach Halensee weiter gebaut werden soll. Am östlichen Ende werden die Züge der Innenstadtlinie auf der Strecke Alexander­platz – Schön­hauser Allee – Nord­ring weitergeleitet; ein Teil dieser Züge wird künftig auf eine vom Bahnhof Klosterstraße abzweigende neue Untergrundbahn zur Frankfurter Allee übernommen werden.

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