DaseinsvorsorgeEnergieversorgung

Drei erweiterte Kraftwerke liefern ein Gigawatt zusätzlichen Strom für Bolivien

tvi.ticker • 15. Oktober 2019

Mit der offiziellen Einweihung des Kraftwerks in Warnes Mitte September wurden alle drei bolivianischen Kraftwerke innerhalb weniger Wochen zwischen August und September eingeweiht. Seit der Vertragsunterzeichnung 2016 hat Siemens die drei größten thermischen Kraftwerke Boliviens zu effizienten Gas- und Dampf(GuD)-Kraftwerken umgerüstet. Die Kraftwerke sind Eigentum des Betreibers Ende Andina SAM. Verglichen mit der zuvor maximalen Erzeugungskapazität speisen sie gemeinsam nun mehr als ein Gigawatt zusätzliche elektrische Energie in das Stromnetz des Landes ein.

Kraftwerk Warnes MitteFoto: SiemensMit der offiziellen Einweihung des Kraftwerks in Warnes Mitte September wurden alle drei Kraftwerke in Bolivien eingeweiht. Gemeinsam speisen sie mehr als ein Gigawatt Strom in das bolivianische Stromnetz ein.

Um Bolivien schnell mit Strom versorgen zu können, liefen die drei thermischen Kraftwerke zuvor bereits mit 13 Gasturbinen und Generatoren von Siemens. Seit die Erweiterungsphase 2016 begann, installierte Siemens zusätzliche 14 SGT-800 Gasturbinen, 11 SST-400 Dampfturbinen mit Kondensatoren, 22 Dampfgeneratoren und das Leittechniksystem SPPA-T3000 an den drei Kraftwerksstandorten. Die Effizienz der Anlagen imGuD-Betrieb wurde dadurch von 40 % auf 51 % erhöht.

Das Kraftwerk Termoeléctrica del Sur nahe der Argentinischen Grenze im Süden Boliviens wurde am 8. August 2019 eingeweiht. Durch die Erweiterung stieg die Spitzenlastkapazität von 160 MW auf 480 MW an. Das am 11. September 2019 eingeweihte Kraftwerk Entre Ríos befindet sich in Cochabamba, 220 km südöstlich von La Paz im Departamento Cochabamba. Dank der Integration von drei neuen Blöcken erhöhte sich die Kraftwerksleistung von 120 MW auf 480 MW. Die Einweihung des Kraftwerks Warnes im bolivianischen Departamento Santa Cruz erfolgte am 16. September 2019. Die neuen Anlagen steigerten die Erzeugungskapazität von 200 MW auf 520 MW. Die Erhöhung der Stromerzeugungskapazitäthilft Bolivien, seinen Energieentwicklungsplan weiterzuverfolgen und das langfristige Ziel – Energiezentrum Südamerikas zu werden – zu erreichen.

Logistische Herausforderungen meistern

Zwischen Mai 2017 und August 2018 verschiffte Siemens die Komponenten für den Ausbau der Kraftwerke aus drei verschiedenen Kontinenten nach Bolivien. Die Ausrüstung erreichte Bolivien über eine Strecke von mehreren tausend Kilometern aus Schweden, China, Deutschland, Italien, Indonesien, Vietnam und Brasilien. In den Anden stand das Projektteam vor besonderen Herausforderungen: Bis zu 400 Schwerlasttransporte brachten die Komponenten über den Gebirgszug zu den drei Kraftwerksbaustellen. Auf steilen und teils schlammigen Straßen legten die Transporter rund 1800 km zurück, überquerten bis zu 180 Brücken und Tunnel und überwanden einen Höhenunterschied von 4680 m. Zum Transportgut zählten 83 Schwergutladungen mit einem Einzelgewicht von jeweils mindestens 50 t. Rund fünfzig der 180 Brücken entlang der ursprünglichen Route musste das Unternehmen aus baulichen Gründen verstärken oder umfahren. Marcus Körber, Projektmanager Materiallogistik bei Siemens sagt: Ich arbeite schon seit über zehn Jahren bei Siemens. Noch nie hatte ich ein Projekt dieser Größenordnung abzuwickeln – nicht einmal etwas annähernd Vergleichbares.

Quelle:  Siemens

• Auf epilog.de am 20. Oktober 2019 veröffentlicht

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