Bau & ArchitekturBrücken

LAP und gmp gewinnen Wettbewerb

Brücken-Neubau für die A 1 über die Nordelbe

tvi.ticker • 3. Juni 2019

Im Zuge des Ausbaus der Bundesautobahn A 1 ersetzt das neue Brückenbauwerk nach dem Entwurf der Ingenieure Leonhardt, Andrä und Partner (LAP) und der Architekten von Gerkan, Marg und Partner (gmp) die bestehende Brücke über die Norderelbe. Von weitem sichtbar wird die doppelte Schrägseilbrücke mit ihren unterschiedlich hohen Pylonen die Elbüberquerung markieren. Brücke über die NordelbeFoto: gmp Das Projekt entsteht im Rahmen des Bundesverkehrswegeplans 2030. Die unterschiedlichen Spannweiten und Pylonhöhen der neuen Brücke resultieren aus den unterschiedlich weiten Seitenfeldern und spiegeln im Bauwerk ablesbar die asymmetrische Geländesituation der beiden Ufer wieder. Die nunmehr acht Pylone bilden aus jeder Perspektive ein markantes Portal: Die Autobahn ist in beiden Richtungen rechts und links von den sich nach oben verjüngenden Stützen gefasst; vom Wasser aus betrachtet flankieren sie hintereinander gereiht das Fahrwasser.

Die hohen Pylone sind mit drei, die niedrigen lediglich mit zwei Schrägseilpaaren versehen. Außerhalb der Seilebene verläuft auf der Südseite der Brücke parallel zu den Fahrspuren, aber konstruktiv von diesen losgelöst, ein Fuß- und Radweg. Dessen Abstand zum Autoverkehr und der offene Blick auf den Fluss erzeugen eine Qualität, die diese Querung in das Wegesystem des Naherholungsgebietes entlang der Norderelbe und DoveElbe integrieren. Eine hell-silberne Beschichtung der Bauteile reflektiert die Farben des Wassers, des Himmels und der Vegetation und verstärkt somit das filigrane Erscheinungsbild der Brücke.

»In der Stadt der vielen Brücken unterscheiden sich die Hafen- und Elbbrücken von den innerstädtischen Brücken durch ihre faszinierende pure Ingenieursästhetik. So erfreut sich die zu ersetzende Norderelbbrücke öffentlicher Wertschätzung als Ingenieurbauwerk aufgrund ihrer Zeichenhaftigkeit und noblen Zurückhaltung. Diese Identifikation mit der Bestandsbrücke – entworfen um 1963 durch die Architekten Jux und Freese - hat uns veranlasst, den Neubau als ›Evolution‹ zu begreifen, der den neuen Anforderungen des achtstreifigen Ausbaus gerecht wird und gleichzeitig die Qualität des Genius Loci weiterführt. Der Entwurf der neuen doppelten Schrägseilbrücke für die BAB 1 greift die Botschaft der zu ersetzenden Brücke auf und steigert zugleich deren ästhetische Wirkung als Landmarke für die Elbüberquerung.«

• Prof. Volkwin Marg

Quelle:  gmp International

• Auf epilog.de am 8. Juni 2019 veröffentlicht

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