Bau & ArchitekturBrücken

Neue Freybrücke an der Berliner Heerstraße für den Verkehr freigegeben

tvi.ticker • 20. Dezember 2016

Nach vierjähriger Bauzeit wurde die Freybrücke wieder für den Fahrzeugverkehr freigegeben. Die rund 10 km lange Heerstraße ist seit ihrer Fertigstellung vor über 100 Jahren als Ein- und Ausfallstraße die wichtigste und am stärksten befahrene Verbindung zwischen den westlichen Stadtteilen und dem Zentrum Berlins.

Die alte Freybrücke überspannte die Untere Havel Wasser-Straße (UHW) mit einer Stützweite von 63 m und entsprach nicht mehr den modernen Wasserstraßenregelungen für Stützweite und Durchfahrtshöhe. Aufgrund des Bauwerkszustandes der alten Brücke wurde für den Fahrzeugverkehr eine Lastbeschränkung angeordnet. Während des Ersatzneubaus der Brücke konnte der Verkehr über zwei Behelfsbrücken ohne Lastbeschränkungen fließen.

Das Gestaltungskonzept der neuen Freybrücke berücksichtigt die Forderung des Denkmalschutzes hinsichtlich der Anlehnung an die geometrischen Formen des alten Bauwerks. Die Vergrößerung der Stützweite der Brücke wird durch einen höheren Bogenstich erreicht. Die Bögen sind, genau wie beim ›alten‹ Vorbild, im oberen Drittel betont schlank gehalten.

Neu ist die Gestaltung mit netzartig angeordneten Hängern, die das Tragsystem mit dem Fahrbahndeck verbinden. Das Fahrbahndeck ist als Stahlverbundplatte ausgebildet und bietet künftig wieder Platz für fünf Fahrstreifen mit einer Breite von je 3 m. Auf jeder Brückenseite stehen kombinierte Fuß- und Radwege zur Verfügung. Die ehemaligen Treppenanlagen und Postamente wurden abgebaut, restauriert und wieder aufgebaut. >Ergänzende Ausstattungselemente sind u. a. die Straßen- und Fußwegbeleuchtung, die Anlagen zur Verkehrsbeeinflussung, der Vogeleinflugschutz sowie die Vorkehrungen für die Schifffahrt.

Die Baukosten betragen rund 33 Mill. €. Davon trägt die Bundesfernstraßenverwaltung ca. 16,2 Mill. €, das Land Berlin ca. 5,4 Mill. € sowie die Bundeswasserstraßenverwaltung ca. 11,4 Mill. €. Die Baumaßnahme liegt trotz geänderter und zusätzlicher Leistungen innerhalb des Kostenrahmens.

Auf Grund der beengten Platzverhältnisse und der erforderlichen Bauleistungen zur Herstellung der Anschlussbereiche zwischen neuer Freybrücke und der bauzeitlichen Umfahrung, können mit der Verkehrsfreigabe zunächst 4 Fahrstreifen und der südliche Geh- und Radwegbereich dem Verkehr übergeben werden. Die Demontage der Behelfsbrücke und die endgültige Fertigstellung des nördlichen Geh- und Radwegbereiches einschließlich Geländer wird voraussichtlich im Sommer 2017 abgeschlossen sein.

Quelle: Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz • Berlin

• Auf epilog.de am 22. Dezember 2016 veröffentlicht

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