Berliner Bauwerke

Die Victoria-Speicher

Köpenicker Straße 24/26
Architekten J. Hennicke & von der Hude

Deutsche Bauzeitung • 19.6.1880

Voraussichtliche Lesezeit rund 12 Minuten.
Victoria-Speicher zu BerlinAnsicht und Querschnitt des mittleren Speichers.

Die Anlage der Victoria-Speicher wurde ins Leben gerufen durch das von Jahr zu Jahr sich steigernde Bedürfnis nach Lagerräumen für Getreide, Spiritus und Öl. Die Baulichkeiten, welche in Berlin bisher für diesen Zweck hauptsächlich benutzt wurden, sind entweder überhaupt nicht ursprünglich zu Lagerräumlichkeiten bestimmt, wie unter anderen die früheren Werkstätten der Norddeutschen Fabrik für Eisenbahnbedarf, oder sie sind nicht durchaus zweckentsprechend eingerichtet und mit ungenügenden Straßen-, Wasser- und Eisenbahn-Verbindungen versehen. Obwohl der Getreidehandel Berlins seit Jahrzehnten am Mangel genügender Speicher-Anlagen leidet, blieben doch alle bisher auf Abhilfe zielende Entwürfe, selbst die, welche sich der lebhaftesten Unterstützung der gesamten Kaufmannschaft erfreuen, unausgeführt. Getreideposten wurden beim Besitzwechsel von Speicher zu Speicher geschleppt und verursachten ungewöhnliche Lager-, Transport- und Arbeits-Kosten.

Als daher eine neue Verwertung der großen Grundstücke Nr. 24 – 26 der Köpenicker Straße, auf welchen früher die Goldschmidt’sche Kattunfabrik stand, infrage kam, erschien es jenen Verhältnissen gegenüber als die günstigste Lösung, hier eine Speicher-Anlage zu schaffen – umfangreich genug, um so ziemlich den Bedarf des gesamten Getreidehandels von Berlin aufzunehmen und dergestalt eingerichtet, dass die Bodennahme, Lagerung und Bearbeitung der Frucht die möglichst, geringsten Kosten verursache.

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• Auf epilog.de am 19. Juni 2022 veröffentlicht

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