Forschung & TechnikRaumfahrt

Europäische Weltraumorganisation (ESA)

Und sie bewegen sich doch!

Weitere Galileo-Satelliten im Orbit

tvi.ticker • 24. Mai 2016

Mit dem Doppelstart am 24. Mai 2016 verfügt das Satellitennavigationssystem Galileo nun über 14 Satelliten in der Umlaufbahn. Das nach dem berühmten Astronomen, der die Position unserer Erde im Sonnensystem bestätigt hat, benannte System soll Europa im 21. Jahrhundert den Weg weisen.

Die Galileo-Satelliten 13 und 14 konnten gemeinsam an Bord einer von Arianespace betriebenen Sojus-Trägerrakete von Französisch-Guayana aus abheben. Bei diesem siebten Galileo-Start verlief alles nach Plan: Die Satelliten wurden zunächst mit den drei unteren Stufen der Sojus sicher auf einen niedrigen Orbit gebracht und anschließend von der Fregat-Oberstufe auf ihre anvisierte mittelhohe Erdumlaufbahn befördert und in einer Höhe von rund 23 500 km ausgesetzt. In den nächsten Tagen werden die beiden Zwillingssatelliten mit mehreren vorsichtigen Feinsteuerungsmanövern auf ihre endgültige Einsatzbahn gebracht und dann einer Testphase unterzogen, um im weiteren Verlauf des Jahres in die Konstellation integriert werden zu können.

Mit dem heutigen Bilderbuchstart ist Europas größte Satellitenkonstellation um zwei weitere Satelliten angewachsen, gab ESA-Generaldirektor Jan Wörner erfreut zu Wort. Ermöglicht wurde dies dadurch, dass die europäische Industrie bei Fertigung und Test der Galileo-Satelliten eine konstante Taktfrequenz erreicht hat.

Mit diesem Start ist Europas Galileo-Konstellation nun zur Hälfte fertiggestellt, erklärte Paul Verhoef, ESA-Direktor für das Galileo-Programm und Navigationstätigkeiten. Erwähnenswert ist weiterhin, dass dies der letzte Sojus-Flug für Galileo in diesem Jahr sein wird, bevor im Herbst zum ersten Mal eine angepasste Ariane-5 zum Einsatz kommen und statt wie bisher zwei gleich vier Galileo-Satelliten auf einmal in den Weltraum bringen wird. Auch hinter den Kulissen wird weiter hart daran gearbeitet sicherzustellen, dass dieses weltumspannende System mitsamt seinen entlegenen Bodenstationen so verlässlich, sicher und solide sein wird, dass die operationellen Dienste für seine Nutzer eingeleitet werden können.

Über Galileo

Galileo ist Europas ziviles globales Satellitennavigationssystem. Mit ihm werden sich Nutzer auf der ganzen Welt äußerst präzise und zuverlässig räumlich und zeitlich positionieren können. Nach seiner Fertigstellung wird das System aus 24 aktiven Satelliten und dem Bodensegment bestehen, um Ortungs-, Navigations- und Zeitgebungsdienste zur Verfügung zu stellen.

Galileo ist ein Programm der EU und wird von ihr finanziert. Die Europäische Kommission hat die Gesamtverantwortung für das Programm und ist für die Leitung und Überwachung der Durchführung sämtlicher Programmtätigkeiten verantwortlich.

Die ESA ist für Galileo mit der Errichtung, dem Entwurf und der Entwicklung der neuen Systemgeneration sowie den technischen Entwurfsarbeiten für die Infrastruktur beauftragt. Die Definitions- und die Entwicklungsphase sowie die Phase der orbitalen Validierung (IOV) wurden von der ESA durchgeführt und von ihr und der Europäischen Kommission gemeinsam finanziert.

Die Sicherheit und die Betriebsaufnahme von Galileo stellt die Agentur für das Europäische GNSS (GSA) sicher. Sie wird ab 2017 auch mit dem Betrieb und der Erbringung der Dienste beauftragt sein.

Quelle:  Europäische Weltraumorganisation (ESA)

• Auf epilog.de am 28. Mai 2016 veröffentlicht

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