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Simms Compound-Pneumatikreifen

Der Motorwagen • September 1899

Simms Compound-PneumatikreifenAbb. 1.

Von der Firma Simms & Co., London, wird ein neuer Pneumatikreifen auf den Markt gebracht, welcher das Resultat dreijähriger Versuche bildet. Er besteht aus drei verschiedenen zusammengesetzten Teilen: dem Luftschlauch, dem Schlauchschutz und dem Laufgummireifen.

Die Radfelge ist so gebaut, dass sie der Luft eine möglichst große Oberfläche zur Kühlung bildet, wodurch die Lebensdauer des Reifens beträchtlich verlängert wird. Der Schnitt der Felge ist derart, dass sie mit möglichst großer Leichtigkeit die größte Festigkeit verbindet. Sie setzt sich gleichfalls aus drei Teilen zusammen (Abb. 1): dem mittleren, welcher die Speichen hält, und zwei Äußeren flanschähnlichen Teilen. Die Seitenflanschen sind mitwenig Kosten leicht zu erneuern, ohne dass das eigentliche Rad mit den Speichen in Mitleidenschaft gezogen wird. Diese Dreiteilung ermöglicht eine viel billigere Herstellung und Verringerung des Gewichts des Rades.

Die Seitenflanschen der Felgen dienen einer sehr kräftigen Bremse als Angriffspunkte und gewähren sehr guten Schutz gegen eine Kollision des Reifens mit Rinnsteinen u. dgl. Simms Compound-PneumatikreifenAbb. 2. Ein weiterer Vorteil dürfte darin liegen, dass die bedeutende Oberfläche der Felge, welche den Luftschlauch zum großen Teil bedeckt, eine Ersparnis an Gummi zum Schutz des Schlauches ermöglicht, was eine Verringerung des Gewichts und der Kosten zur Folge hat,

Der Schlauchschutzreifen ist derart an die Felge (s. Abb. 2) befestigt, dass er leicht und schnell erneuert werden kann. Desgleichen lässt sich auch der Laufgummireifen, wenn abgenutzt, leicht vom darunter liegenden Schutzreifen abnehmen und erneuern. Ein freiwilliges Trennen des Laufgummis vom Schutzreifen während der Fahrt erscheint ausgeschlossen. Gegen seitliches Ausgleiten dient eine Anzahl rings herumgehender Kerben.

Die Gefahr eines Stiches durch die Reifen von spitzen Gegenständen erscheint durch die Steilheit des Reifens bedeutend verringert. Falls einmal die Reifen durchstochen werden, sinkt der Schlauch usw. in die Felge zurück, und das Rad läuft dann teils auf den Seitenflanschen, teils auf dem Laufgummi, also auf den ‚am leichtesten und billigsten zu erneuernden Teilen.

Der Schlauch bedarf übrigens zum Aufblasen einen weit geringeren Druck als die gewöhnlichen Reifen, ‚so dass unbeschadet der Elastizität eine weit geringere Neigung zum Platzen oder Reißen vorhanden ist.

• Auf epilog.de am 2. September 2025 veröffentlicht

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