VerkehrTransport

Rohrpostenlagen

Prometheus • 24.7.1895

Voraussichtliche Lesezeit rund 8 Minuten.

Während komprimierte Luft als Treibmittel für Motoren erst in den letzten zehn Jahren in größerer Ausdehnung verwendet wird, ist ihre Ausnutzung für die Zwecke der Beförderung von Briefschaften schon viel älteren Datums.

Schon auf der ersten Weltausstellung in London im Jahr 1851 war eine derartige, eine englische Meile lange Rohrpoststrecke zu sehen, und in London wurde bald darauf zuerst für die Beförderung der Briefschaften unter den Büros des Hauptpostamts eine derartige Anlage eingerichtet, an die sich 1860 schon die ersten Anfänge eines für den städtischen Briefverkehr bestimmten Rohrpostsystems schlossen. Nach den guten Erfahrungen, die mit dieser Art der Briefbeförderung in London gemacht waren, wurde auch in Paris eine solche Anlage für den Stadtverkehr eingerichtet, deren Rohrnetzlänge sich 1870 schon auf 90 km belief.

Aber erst, seitdem man von dem ausschließlichen Gebrauch komprimierter Luft dazu überging, auch den Druck der atmosphärischen Luft auszunutzen, indem für die eine Beförderungsrichtung komprimierte Luft, für die andere der Überdruck der atmosphärischen Luft über eine in dem Rohrnetz erzeugte Luftverdünnung zur Fortbewegung der die Briefschaften enthaltenden Kästen in Anwendung kam – ein System, das von der deutschen Reichspostverwaltung zuerst angewendet wurde –, gelang es dem Rohrpostverkehr, die ihm gebührende Stelle zu erringen.

In Deutschland ist Berlin unseres Wissens die einzige Stadt, die sich im Besitze eines Rohrpostsystems befindet, während in England in London, Manchester, Birmingham und Liverpool, in Frankreich in Paris und Lyon Rohrpostanlagen ausgeführt worden sind.

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• Auf epilog.de am 19. März 2024 veröffentlicht

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