VerkehrPostwesen

Die schwimmenden Boten in Peru

Pfennig Magazin • 28.2.1835

Alexander von Humboldt erwähnt in seinen ›Pittoresken Ansichten der Cordilleren‹ eine eigentümlichen Postverbindung, welche zwischen den Küstenländern des stillen Meeres und der Provinz Jaën de Brancamoros stattfindet. Dies geschieht durch die sogenannten schwimmenden Boten, zu welchen man die kräftigsten und natürlich im Schwimmen geübtesten Indianer wählt, die in zwei Tagen den zu diesen Provinzen gehörigen Teil des Río Huancabamba und eine beträchtliche Strecke des Amazonas bis Tomependa schwimmend zurücklegen. schwimmenden Boten in Peru Bevor diese Schwimmer ihre Reise antreten, legen sie die ihnen anvertrauten Briefe in eine Art von Brieftasche, welche sie in einem Stück Zeug verwahren, das sie in Form eines Turbans sich um den Kopf binden. Ein breites und langes Messer, welches diese Indianer nie ablegen, stecken sie ebenfalls in diese Kopfbedeckung und bedienen sich seiner zum Lichten des Unterholzes in den Wäldern, da sie wegen der Untiefen, Wirbel und Klippen, die sich im Río Huancabamba sehr häufig finden und ihn für jedes Fahrzeug unzugänglich machen, oft genötigt sind, ans Land zu steigen und eine Strecke längs dem Ufer zu Fuß zu machen. Außerdem sind sie noch mit einem Stücke leichten Bambusrohrs versehen, das sie, um sich das Schwimmen zu erleichtern, unter den linken Arm legen, wie auf unserer Abbildung dargestellt ist. Mit Lebensmitteln pflegen sie sich auf ihrer Reise nicht zu versorgen, da sie bei der Gastfreundschaft der die Flussufer bewohnenden Indianer in jeder Hütte Herberge und Nahrung finden.

• Auf epilog.de am 17. Juni 2024 veröffentlicht

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