Handel & Industrie – Lebensmittelproduktion
Moderne Gemüsekultur in Holland
Von Prof. Dr. Udo Dammer
Die Woche • 20.5.1911
Für etwa 17 – 18 Mill. Mark führt Deutschland jetzt alljährlich aus dem Ausland Gemüse ein. Während früher der Gemüsegärtner in der Nähe großer Städte eine lohnende Beschäftigung fand, ist jetzt der Gemüsebau bei uns von Jahr zu Jahr zurückgegangen, weil der Anbau nicht mehr lohnen soll. Es fragt sich aber, ob man bei uns nicht doch den Gemüsebau wieder lohnend gestalten kann, wenn man versucht, ihn in der Weise zu betreiben, wie er dort betrieben wird, von wo wir heute mit so großen Gemüsemengen überschwemmt werden. Neben Algier und Südfrankreich ist es besonders das kleine Holland, das als die Gemüsekammer Deutschlands angesehen werden muss. Klimatische Verhältnisse hindern uns, mit Algier und Südfrankreich in Wettbewerb zu treten. Aber Holland hat ein von dem unsrigen so, wenig abweichendes Klima, dass man denken sollte, dass auch bei uns möglich sein müsste, was dort möglich ist. Die gewaltigen Summen, die dabei in Frage kommen, lohnen wohl, dass man die Frage eingehend studiert. Im Folgenden seien deshalb an der Hand von Fotografien die Methoden besprochen, die es dem holländischen Gemüsebauer auf einfache und natürliche Weise ermöglichten, trotz der nicht unbeträchtlichen Fracht den deutschen Gemüsegärtner von dem ihm zukommenden Markt zu verdrängen.
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