Forschung & Technik
Erregung von Elektrizität durch Licht
Polytechnisches Journal • 3.9.1890
Die photoelektrische Zelle, deren sich Professor Minchin bedient, um durch das auf gewisse empfindliche Substanzen fallende Licht Elektrizität zu erzeugen, besteht nach Engineer vom 27. Juni 1890 aus einem, zwei Metallplatten umschließenden, mit Alkohol gefüllten Glaszylinder. Ein an jede dieser Platten gelöteter Platindraht tritt durch das Zylinderende, in welches er eingeschmolzen ist, und bildet eine Elektrode der Zelle. Beide Drahtenden werden mit den Polen eines Quadranten-Elektrometers verbunden. Die eine Metallplatte ist mit einem gegen das Licht empfindlichen Stoff bekleidet, die andere ganz rein und gegen das Licht unempfindlich. Lässt man nun auf die empfindliche Platte Tageslicht fallen, so wird das Elektrometer abgelenkt, um nach wenigen Sekunden wieder zur Ruhe zu kommen. Es zeigt sich also je nach der Stärke des diffusen Tageslichtes eine Elektrizitätserregung, welche um die Mittagszeit die überraschende Höhe zwischen ½ und ¾ Volt erreichen soll. Stößt man vor dem Aufhören der durch das Licht bewirkten Ablenkung oder nachher die Zelle ganz leicht, kaum hörbar an, so geht in der Zelle eine merkwürdige Veränderung vor: Sie ist gegen das Licht nicht mehr empfindlich.
Minchin hat ferner die Entdeckung gemacht, dass, als er eine Voss-Maschine (elektrostatischer Generator), welche in keinerlei Verbindung mit der Zelle oder dem Elektrometer stand, in Bewegung setzte, der unempfindliche Zustand der Zelle sich in dem Augenblicke, wo ein Funke zwischen den Polen der Maschine übersprang, in den empfindlichen Zustand verwandelte. Er hat endlich die beste Methode, die induktive Wirkung des Funkens zu zeigen, darin bestehend gefunden, dass man beide Elektroden der Zelle durch einen beliebig langen isolierten Draht verbindet und diesen Draht an den Polen der Voss-Maschine vorüberführt. Beträgt seine Entfernung von den letzteren 2 bis 3 Fuß, so reicht ein ungefähr ⅛ Zoll langer Funke hin, den unempfindlichen Zustand der Zelle in den empfindlichen zu verwandeln.