Handel & IndustrieLebensmittelproduktion

Der Zander

Illustrirte Welt • 1855

Der Zander oder Sander gehört zu dem Geschlecht der Barsche: er gleicht diesem hinsichtlich der harten Schuppen und der schwärzlichen Querstreifen. Unter seiner Gattung zeichnen ihn die vierzehn Strahlen der Afterfloße aus. Der längliche Kopf endet in eine stumpfe Spitze. Das Maul ist mit vierzehn Zähnen von verschiedener Größe besetzt. Als eine Sonderbarkeit verdient erwähnt zu werden, dass seine Augen, deren schwarzblauer Stern ein braunroter Ring umgibt, immer trüb sind und wie dies zuweilen bei den Makrelen der Fall ist, den Star zu haben scheinen. Und doch muss er als Raubfisch scharf sehen. Seine Farben sind nicht auffallend. Der runde Rücken ist schwarzblau, die Seite silberfarbig, der Bauch weiß. Die Rückenflossen haben schwarze Flecken.

ZanderDer gemeine Zander.

Der Zander liebt reines, tiefes Wasser und hält sich daher gewöhnlich in solchen Seen auf, die einen Sand- und Mergelgrund haben und mit einem fließenden Wasser in Verbindung stehen. Er kann über einen Meter lang und 10 kg schwer werden. Er wächst so schnell, als der Hecht. Eine Menge Zander werden noch jung vom Barsch, vom Hecht und hundert andern Fischen verschlungen; der Vogel holt sie aus ihrem sicheren Wohnort heraus, ja sie fressen sich oft genug selbst untereinander auf. In der Fruchtbarkeit kommen sie dem Barsche gleich, der oft 300 000 Eier hat. Auch sie setzen diese an einen festen Körper, Reisig, Steine usw. an. Sie können leicht lebendig verführt und in Teichen heimisch gemacht werden. In Fischbehältern stirbt der Zander bald ab. Man fängt ihn mit Netzen oder Angeln. Sein Fleisch ist weich, wohlschmeckend und leicht verdaulich, am fettesten ist es im Herbst und Frühjahr, vor der Laichzeit. Um es frisch zu versenden, durchsticht man den Schwanz des Fisches, lässt ihn gehörig ausbluten und packt ihn dann in Gras oder Schnee. Auch gesalzen oder geräuchert wird er versandt. Man kocht ihn sehr verschieden. Zum Braten ist das Fleisch zu weich. Einige essen den Zander ganz roh, doch muss er dann von Schuppen und Gräten gereinigt und eingesalzen sein, worauf man ihn mit Provenceröl, Kapern und Pfeffer speist.

Entnommen aus dem Buch:
Die ›Zeitreisen‹ knüpfen an die Tradition der Jahrbücher und Zeitschriften ›zur Bildung und Erbauung‹ aus dem 19. Jahrhundert an. Eine bunte Auswahl von Originalartikeln begleitet den authentischen und oft überraschend aktuellen Ausflug in die Geschichte.Kultur- und Technikgeschichte aus erster Hand, behutsam redigiert, in aktueller Rechtschreibung und reichhaltig illustriert.
  PDF-Leseprobe € 14,90 | 148 Seiten | ISBN: 978-3-7562-0128-0

• Auf epilog.de am 3. März 2022 veröffentlicht

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