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60 t-Dampfdrehkran für den Hafen zu Glasgow

Polytechnisches Journal • 20.4.1887

Im Engineering ist über einen 60 t-Dampfdrehkran berichtet, welcher für den Hafen zu Glasgow von G. Russell und Comp. konstruiert wurde. Dieser trotz der gewaltigen Abmessungen des Krangerüstes durch Einfachheit in Anlage und konstruktiver Durchführung hervorragende Kran ist in gewissem Sinne zu den Scherenkränen zu zählen und bestreicht bei einem Drehwinkel von nahe 270° und von rund 11 m Halbmesser eine Bogenlänge von 52 m. Der Unterbau des mächtigen Krans ist in besonderer Weise durchgeführt. Dampfdrehkran Glasgow Zunächst ruht das untere Lager der Kransäule, welches an der Verbindungsstelle der Fußstreben liegt, auf einem Steinblock, während für das obere Lager derselben Kransäule an der Vereinigungsstelle zwei Diagonalzugbalken dienen, deren Füße mit den äußersten Enden der erwähnten Fußstreben in gelenkige Verbindung gebracht sind. Das Ende dieser Fußstreben ruht gleichfalls je auf einem mächtigen Steinblock, so dass die Feststellung des Krangerüstes in der solidesten und einfachsten Weise durchgeführt erscheint. Die ihrerseits wieder entsprechend fundierten Steinblöcke nehmen die Fundamentschrauben zur Befestigung der Fußstreben an den drei Stellen auf; die Entfernung der Steinblöcke, zwischen welchen Bahngeleise ausgeführt sind, erreicht 4,25 m. Die bewegliche Strebe, deren Fußstück mit dem unteren Ende der Kransäule drehbar verbunden ist, hat eine Länge von 18,24 m und erreicht eine größte waagerechte Ausladung von 10,5 m. Die Zwischenhebemaschine besteht aus einem vierrolligen Kettenflaschenzuge, welcher von dem einen der beiden Haspel bewegt wird, wenn es sich um eine Hebung oder Senkung der Last handelt. Die Veränderung der Ausladung wird durch den zweiten an der Kransäule angeordneten Haspel mit Hilfe eines vierrolligen Kettenflaschenzugs als Zwischenhebemaschine erzielt. Beide Haspel können jeder für sich oder gleichzeitig durch die gleichfalls auf der Kransäule angeordnete Krandampfmaschine in Betrieb gesetzt werden, welche den Dampf aus einem auf der Maschinenbühne stehenden Röhrenkessel erhält. Durch passende Zwischenmaschinen wird sowohl die selbstständige Förderung der Last oder Bewegung der Kransäule als auch eine beliebige Verbindung dieser Hauptbewegungen erreicht.

• Auf epilog.de am 25. Oktober 2023 veröffentlicht

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