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Friths elektrisch zu stellendes Eisenbahnsignal

Polytechnisches Journal • 12.3.1890

Ein einfaches Eisenbahnsignal, das unmittelbar durch Elektrizität gestellt wird, weder ein Triebwerk besitzt, noch die mechanische Mitwirkung eines Signalwärters erfordert, wurde von Frederick W. Frith, Lehrer der Bishop’s College School in Lenoxville, Quebec, Kanada, vorgestellt. Nach dem Scientific American vom 28. Dezember 1889 besteht dasselbe aus einem passenden Signalmast, der an seinem oberen Ende auf einem Tragbrett eine Laterne trägt.

Eisenbahnsignal

Das Brett besitzt an seinen beiden Enden lotrechte Träger für die Zapfen einer Signaltafel, in deren Mitte vor der Laterne ein Loch für eine farbige Glaslinse angebracht ist. An der unteren Seite der Tafel ist ein Gewicht befestigt, welches die Tafel für gewöhnlich in ihrer aufrechten Stellung erhält, wie in der Abbildung. Auf den einen Zapfen ist ein Getriebe aufgekeilt, das in die Zähne einer Zahnstange eingreift, letztere aber ist durch ein Gelenk an ihrem unteren Ende mit dem an seinem freien Ende den Anker des Elektromagneten tragenden, in einem Hängestab gelagerten Hebel verbunden und wird in einer Öffnung des Tragbretts geführt. An der Unterseite dieses Bretts endlich ist über dem Anker der Elektromagnet festgemacht, von welchem zwei Leitungsdrähte zu einer Batterie und einem Druckknopf geführt sind; der Druckknopf kann unten an dem Mast, oder irgendwo anders angebracht werden, z. B. im Dienstzimmer des Bahnhofsvorstands.

Wird auf den Knopf gedrückt, so wird der elektrische Strom durch den Elektromagnet geschlossen, dieser zieht seinen Anker an sich heran und stellt durch den Ankerhebel mittels der Zahnstange und des Getriebes die Signaltafel in ihre wagerechte Lage, so dass jetzt das weiße Licht der Laterne sichtbar wird. Wenn der Stromkreis wieder geöffnet wird, so führt das unten an der Tafel angebrachte Gewicht die Tafel wieder in ihre aufrechte Lage zurück, bei welcher die farbige Linse vor der Laterne steht.

• Auf epilog.de am 21. Juni 2017 veröffentlicht

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