U-Bahn in Berlin

Berliner U-Bahn

Die U 2 fährt wieder nach Pankow

tvi.ticker • 20. Dezember 2010

Im vergangenen Jahrzehnt erfolgten von unterschiedlichen Seiten verschiedene Begutachtungen der Bausubstanz. Regelmäßige Instandhaltungsmaßnahmen hatten bisher für die Erhaltung der Betriebssicherheit der U-Bahnstrecke gesorgt. Aufgrund hoher altersbedingter Verschleißerscheinungen und flächige Substanzschäden entschied sich die BVG für eine umfangreiche Grundinstandsetzung der Anlage. Die Maßnahme der Grundinstandsetzung des Viaduktes gliederte sich in folgende Teilmaßnahmen:

  • Erneuerung und Sanierung von 160 Brückenlagern
  • Grundinstandsetzung der U-Bahnhofsgebäude Eberswalder Straße und Schönhauser Allee
  • Grundinstandsetzung des Viaduktes
  • Neubau der Brücke an der Bornholmer Straße

Im Mai 2009 begannen die umfangreichen Baumaßnahmen am Viadukt nördlich des U-Bahnhofes Schönhauser Allee, u. a. mit dem Ausbau der alten Brücke und dem Einbau der neuen Brücke an der Bornholmer Straße.

Auch die Sanierung der beiden U-Bahnhöfe Eberswalder Straße und Schönhauser Allee begann in 2009, wobei der Schwerpunkt der Arbeiten auf den Hallen- und Dachkonstruktionen sowie der Erneuerung der Oberlichter lag.

Im Mai 2010 hat die BVG mit dem zweiten Teil der Sanierungsmaßnahmen, vorrangig im südlichen Abschnitt des Viadukts, begonnen. In den vergangenen Monaten wurden im Bereich des Viadukts die verschlissenen Gleise und Fahrbahnbleche komplett ausgewechselt. Die denkmalgeschützte tragfähige Stahlkonstruktion wurde vor Ort gesandstrahlt, ausgebessert und mit neuem Korrosionsschutz versehen. Bei der Sanierung der U-Bahnhöfe Eberswalder Straße, Schönhauser Allee und Vinetastraße erfolgten eine komplette Grundinstandsetzung und der barrierefreie Ausbau der U-Bahnhöfe Vinetastraße und Eberswalder Straße.

Zusätzlich erhielt die U-Bahn neue Zugsicherungsanlagen und die Straßenbahn eine neue Fahrleitungsanlage. Zusätzlich wurden die U-Bahntunnel und die Straßenbahnhaltestellen am U-Bahnhof Vinetastraße saniert.

Zahlen, Daten, Fakten

  • Im Zuge der Baumaßnahme wurden 2110 Buckelbleche (Fahrbahnelemente) ausgetauscht und circa 77 500 m² Stahlfläche mit Korrosionsschutzmittel beschichtet.
  • Die Länge der neu verlegten Fahrschienen beträgt rund 6300 m. Weiterhin wurden 620 Tonnen Stahl sowie 4500 Tonnen Schotter eingebaut.
  • Im Bereich der Kreuzung Bornholmer Straße wurde das alte Viadukt komplett durch einen Neubau ersetzt.
  • Weiterhin wurden im Zuge der Vollsperrung der U-Bahnhof und die Straßenbahnhaltestelle Vinetastraße grundsaniert sowie 3000 m² Tunneldecke abgedichtet.
  • Die Straßenbahntrasse in der Berliner Straße wird hierbei in Zusammenarbeit mit dem Bezirksamt Pankow ebenfalls neu gestaltet.
  • Zusätzlich erhalten die Bahnhöfe Eberswalderstraße (in 2010) und Vinetastraße (in 2011) Aufzüge.

Zur Geschichte des Bauwerks

Im nördlichen Streckenabschnitt der U-Bahnlinie U 2, entlang der Schönhauser Allee zwischen der Tunneleinfahrt Senefelderplatz und der Tunneleinfahrt Vinetastraße, fährt die U-Bahn über das rund 1,7 km lange Hochbahnviadukt, von den Berlinern auch ›Magistratsschirm‹ genannt. Es ist einschließlich der U-Bahnhöfe Eberswalder Straße und Schönhauser Allee als Denkmal der Berliner Bau-, Verkehrs- und Technikgeschichte geschützt. Das Stahltragwerk des Hochbahnviaduktes, zwischen 1910 und 1930 unter maßgeblicher Mitwirkung des Architekten Alfred Grenander errichtet, hat inzwischen das stolze Alter von rund 90 Jahren erreicht.

Quelle: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt
• Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)

• Auf epilog.de am 21. Dezember 2010 veröffentlicht

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