DaseinsvorsorgeEnergieversorgung

Zur Geschichte der Gasbeleuchtung

Daheim • 16.6.1883

Der Erfinder der Gasbeleuchtung ist der französische Bauingenieur Philipp Le Bon, der im Jahr 1785 die durch die Verbrennung des Holzes entwickelten Gase zur Beleuchtung zu benutzen versuchte. Er widmete seinen Versuchen ein langes Studium und erst 1799 teilte er der Pariser Akademie seine Erfindung mit, welche im folgenden Jahr patentiert wurde. Im Jahr 1802 setzte er durch eine besondere Abhandlung das große Publikum von dem Resultat seiner Forschungen in Kenntnis. Le Bon hatte anfangs nur Holz gebrannt, um daraus Gas, Öl, Teer und die brenzliche Holzsäure zu gewinnen, aber seine Abhandlung bewies die Möglichkeit, alle fetten Substanzen zu destillieren. Von 1799 bis 1802 machte Philipp Le Bon zahlreiche Experimente. In Havre errichtete er seine ersten ›Wärmelampen‹, aber das Gas, was er erhielt, aus kohlensaurem Oxygen und Kohlenoxid bestehend, war nicht gereinigt, leuchtete schlecht und hatte einen unangenehmen Geruch. Auch schenkte man der Erfindung keine große Aufmerksamkeit und der Erfinder gründete in Versailles neben der Wasserleitung von Marly eine Fabrik brenzlicher Holzsäure. Er starb verarmt und durch seine Versuche an den Bettelstab gebracht. Im Jahr 1804 ließ sich der Engländer Windsor ein Patent auf die Gasbeleuchtung geben, deren Erfinder er sich nannte. Im Jahr 1805 wurden mehrere große Werkstätten in Birmingham, unter andern die von James Watt, mit Windsorschen Leuchtapparaten durch Gas erhellt. London errichtete 1816 den ersten Gasometer und erst 1818 wurde in Paris, der Vaterstadt der Erfindung eine Gasanstalt im Hospital des heiligen Ludwig errichtet.

• R. F.

• Auf epilog.de am 20. September 2022 veröffentlicht

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