Über Wasserversorgung

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Dass die Versorgung mit gutem Trinkwasser für die Erhaltung unserer Gesundheit von überaus großer Wichtigkeit ist, hat uns so recht die Choleraepidemie des letzten Sommers gezeigt, die mit ihren verheerenden Wirkungen ja noch in aller Gedächtnis ist. Denn dass unzureichende Versorgung mit gutem Trinkwasser ein Hauptfaktor für das Umsichgreifen der Cholera in Hamburg gewesen ist, darf wohl als allgemein anerkannt bezeichnet werden. Übrigens hat uns ja leider die allerneueste Zeit wieder ein Beispiel geliefert, wie durch den Genuss schlechten Trinkwassers die Epidemie in der Nähe von Halle von neuem zum Ausbruch gekommen ist. Es dürfte daher gewiss von allgemeinem Interesse sein, die verschiedenen Arten des Wassers, die zur Versorgung größerer oder kleinerer Gemeinwesen verwendet werden, einer kurzen Besprechung zu unterziehen. Zu Grunde gelegt ist dieser Besprechung das Lehrbuch der Hygiene von Professor Max Rubener, ein Werk, das jedem, der sich über Fragen der Hygiene eingehend unterrichten will, auf das angelegentlichste empfohlen werden kann.

Am lebhaftesten macht sich das Bedürfnis nach Wasser immer da geltend, wo viele Menschen zusammenwohnen, wie in den Städten, weil hier meist die Wahl nahe gelegener Wasservorräte ausgeschlossen, die Zuführung guten Wassers nach denselben erschwert und gerade in den Städten der Bedarf an Wasser verhältnismäßig größer zu sein pflegt als in den Dörfern und auf dem Land.