Verkehr – Eisenbahn
Hilfssignale auf Eisenbahnzügen
Polytechnisches Journal • 1880
Zu den zahlreichen bereits vorhandenen Versuchen, den Reisenden von jedem Wagen eines Eisenbahnzuges aus die Entsendung eines Hilfssignals zu dem Zugpersonal zu ermöglichen, hat W. Klauss in Braunschweig einen weiteren gesellt, welcher darauf abzielt, die über den ganzen Zug nach der Lokomotivpfeife laufende Zugleine durch einen eigentümlichen, auf jedem einzelnen Wagen anzubringenden Haspel aufzuwickeln und so die Lokomotivpfeife in Tätigkeit zu versetzen, sobald ein Reisender an einer in seinem Coupe vorhandenen Schnur zieht und dadurch ein am Ende jedes Wagens unterzubringendes Fallgewicht auslöst, das bei seinem Niedergehen die Haspelwelle in Umdrehung versetzt. Zugleich wird noch ein Läuteapparat im Gepäckwagen oder Vorläufer aufgestellt, welcher durch ein eigentümliches Schnurrad zum Läuten gebracht wird; die in das Schnurrad eingeworfene Zugleine klemmt sich darin durch ihr eigenes Gewicht fest, so dass der Schaffner oder Zugführer durch Umdrehen einer Kurbel die Lokomotivpfeife ertönen lassen kann, der Läuteapparat aber auch mitläutet, wenn ein Reisender ein Hilfssignal nach der Lokomotive gibt. Diese rein mechanische Anordnung besitzt den Vorteil, dass in den Zug eingestellte Wagen, welche nicht mit ihr ausgerüstet sind, ihre Benutzung mit den Wagen, in denen sie vorhanden ist, nicht hindert.