Handel & Industrie – Maschinenbau
Getreide-Mähmaschinen
Von Felix v. Thümen
Der Stein der Weisen • 1890
Es ist eine jedenfalls interessante und mancherlei zu denken gebende Tatsache, dass die beiden wichtigsten und am schnellsten populär gewordenen Objekte maschineller Landwirtschaft, die Dreschmaschine und die Mähmaschine, in ihren ersten Anfängen auf ein mehrtausendjähriges Alter zurückblicken können, dann vollständig vom Schauplatz verschwinden und erst in neuerer, ja sogar neuester Zeit wieder auftauchen.
Vorrichtungen zum Dreschen des Getreides mit Hilfe anderer Kräfte als jener der Menschenhand, waren schon bei den alten Ägyptern und Israeliten – wie es scheint: sehr allgemein – im Gebrauche; spricht doch auch in der Bibel der Prophet Jesaias von solchen ›Dreschwagen‹. Auch Columella, der berühmte altrömische Agrikulturschriftsteller, weiß von einem hier und da üblichen ›tribulum‹, einer Maschine zum Ausdreschen des Getreides, zu berichten, doch sagt ihm dieser Apparat nicht sonderlich zu und er hält mehr auf die Arbeit mit dem Flegel. Letzterer blieb denn auch – ganz vereinzelte Ausnahmen abgerechnet – lange, lange Zeit das allgemein und allein verwendete Dreschinstrument, bis Anfang dieses Jahrhunderts die ersten wirklich mit Erfolg verwendbaren Dreschmaschinen erbaut wurden, und zwar auf Grund von Versuchen, welche schon fast hundert Jahre früher in Schottland begonnen und seitdem eifrigst fortgesetzt worden waren.
Werde epilog.plus-Mitglied und Du bekommst
- Zugriff auf exklusive Beiträge wie diesen
- PDF-Versionen und/oder eBooks von ausgewählten Artikeln
- weniger Werbung und dafür mehr historische Bilder und alte Reklame
und Du hilfst uns, noch mehr interessante Beiträge zur Kultur- und Technikgeschichte zu veröffentlichen.
eBook