Ein Pflug für Abzugsgräben an Eisenbahnen

Buchanans Pflug für Abzugsgräben an Eisenbahnen.

Der praktische Sinn der Amerikaner und die hohen Arbeitslöhne jenseits des Ozeans sind die Ursache, dass vielfach da Maschinen für eine bestimmte Arbeit eintreten, wo bei uns eine gewisse Anzahl von Taglöhnern auch zum Ziel kommen. Beispiele dafür sind zahllos; hier sei nur das eines Riesenpflugs erwähnt, der die Aufgabe hat, an der Seite einer Eisenbahnlinie in kurzer Zeit und möglichst billig die Abzugsgräben zu ziehen. Die Maschine ist von A. E. Buchanan, dem Inspektor der N.-A. Südbahn St. Louis-Arkansas konstruiert und hat sich auf dieser Strecke durch ebenes Land ohne natürlichen Wasserabzug vortrefflich bewährt.

Unsere Abbildung gibt einen klaren Begriff von der Arbeit der Maschine. Die Eisenbahnlinie ist fertig und kann von der Lokomotive befahren werden. Der Riesenpflug ruht auf einem angehängten 4 m langen Gestell auf Rädern und kann mit Hilfe eines Krans abgehoben und seitwärts von der Eisenbahnlinie niedergelassen, auch wieder auf das Gestell aufgehoben werden. Das Gewicht des Pflugs beträgt 1 t, außerdem ist aber der angehängte niedere Wagen, an welchen der Pflug befestigt wird und der ihn beim Transport zu tragen hat, noch mit 10 t Schienen beschwert, um eine hinreichende Standfestigkeit zu haben.

Wird der Pflug durch die Lokomotive in einer Entfernung von 3 m von der nächsten Schiene in Bewegung gesetzt, so hebt er einen Graben von 30 cm Tiefe und 80 cm Breite aus und das Streichbrett wirft die Erdschollen zur Seite. Auf diese Weise können im günstigen Fall in zehn Stunden Arbeitszeit 3 km Graben ausgehoben werden und im Mittel doch immer 1,6 km. Auf der erwähnten Eisenbahnstrecke sind mit dieser Maschine schon 160 km Graben ausgehoben worden.