Das große Norddampfboot

Dieses außerordentliche Dampfschiff liegt jetzt in den Ostindia-Docks, London, und ist dort der Gegenstand einer ungewöhnlichen Bewunderung. Seine erstaunlichen Verhältnisse in Länge, Breite und Tiefe übersteigen, so viel uns bekannt ist, alle bis jetzt bei Dampfschiffen stattfindende. Der Erbauer des Schiffes ist der Kapitän Copin in Londonderry, der sich durch dasselbe in der Tat ein anerkennenswertes Denkmal in der Schiffsbaukunst gesetzt hat. Die forttreibende Bewegung geschieht durch eine archimedische Schraube, welche unter dem Spiegel des Schiffs, hinter dem Steuer von der Dampfmaschine umgedreht wird, wodurch die Ruderräder ersetzt und beseitigt werden. Bemerkte man nicht den Schornstein, müsste man das Schiff für ein Segelschiff halten. Es hat drei Masten mit Unter- und Oberrahen und ist in jeder Beziehung wie eine Kriegsfregatte aufgetakelt: vom Vorsteven bis zum Hackbord 75 ¼ m; Breite des Schiffs 11 ¼ m, Tiefe vom Gangweg bis zum Kiel 15 ¼ m. Auf seiner Fahrt von Londonderry machte es durchschnittlich 13 ¼ Knoten ohne die Maschine, die man anwenden kann oder nicht, je nachdem es nötig ist. Mit der Maschine ging es 9 Knoten mit Gegenwind.

Der Ladungsraum ist sehr geräumig. Steht man hinten auf dem Oberlaufdeck und sieht vor, so scheint die Entfernung in der Tat ungeheuer zu sein, und sie überschreitet auch die des längsten Schiffs in der englischen Flotte. In der äußeren Erscheinung gibt sich das Schiff als ein riesiges Dampfbootungeheuer, obwohl in ansprechenden Formen. Eine schöne weibliche Figur ziert den Schiffsschnabel, während der Spiegel mit Gold und Malerei reich geschmückt ist. Wegen seiner schweren Masten, Rahen und Takelage erfordert das Schiff viel Ballast.

Die Versuchsreise von Londonderry nach England beweist seine Seetüchtigkeit, Geschwindigkeit im Segeln und Dampfen, ohne dass eines das andere hindert, sondern beide Bewegungsmittel sich gegenseitig unterstützen.

Die Schraube macht in der Minute 64 – 66 Umgänge.

Durchschnitt Gallion