Daseinsvorsorge – Stadtentwicklung
Neue Bauordnung für den District Columbia in den Vereinigten Staaten
(Nach amtlichen Quellen)
Zentralblatt der Bauverwaltung • 20.1.1883
Für den District Columbia der Vereinigten Staaten von Nord-Amerika ist vor einiger Zeit eine neue Bauordnung in Kraft getreten, welche einen interessanten Einblick in die Entwickelung der amerikanischen Bauverhältnisse gewährt, und eine um so aufmerksamere Beachtung verdient, als in diesem Augenblick auch in Deutschland an mehreren Stellen, namentlich in Berlin, eine Neuregelung der Bauordnungen vorbereitet wird.
Columbia umfasst bei einer Fläche von 155 km² nur das Weichbild der Bundeshauptstadt Washington und des sich unmittelbar anschließenden Georgetown und hatte im Jahr 1880 eine Einwohnerzahl von etwa 177 000 Köpfen. Es ergab sich also in dieser Zeit eine Bevölkerungsdichtigkeit von 1112 Einwohnern für den Quadratkilometer, während beispielsweise in Berlin in demselben Jahre bei 59 km² und einer Bevölkerung von 1 097 000 Seelen durchschnittlich 18 593 Einwohner auf die gleiche Flächeneinheit kamen. Der Plan der Stadt Washington ist sehr weit und großartig angelegt. Durch die verlängerten Achsen des Capitols, welche genau von Süd nach Nord und von Ost nach West laufen, wird das Stadtgebiet in vier Teile mit Systemen paralleler Straßen geschieden, welche noch durch eine Anzahl Avenues in diagonaler Richtung durchschnitten werden. Die Straßen haben eine Breite von 21 m und mehr, die Avenues meistens 36 – 49 m; nur wenige Straßen, welche sich dem allgemeinen Stadtplan nicht anpassen, sind 12 – 14 m breit angelegt.
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