Der Nachen im Reisesack

Abb. 1. Der offene biegsame Nachen im Augenblick des Flottmachens.

Jeder, der schon Reisebeschreibungen gelesen hat, weiß, wie groß die Schwierigkeiten sein können, welche Stromschnellen, Wasserfälle oder zu seichtes Wasser den Forschungsreisenden in fremden Gebieten bereiten, auch wenn sie mit einem sonst brauchbaren Kahn versehen sind. Es müssen mühsam die Hindernisse umgangen werden, das Reisegepäck, die gesammelten Naturalien, die Tauschobjekte, kurz alles Transportable, auch der Nachen muss auf den Schultern des Menschen durch das Dickicht geschleppt werden bis zu einer Stelle, wo das Boot wieder flott gemacht, die Reise zu Wasser fortgesetzt werden kann. Gerade der schwere Kahn veranlasst dabei besondere Schwierigkeiten, die nur mit Aufwendung von bedeutender Menschenkraft zu überwinden sind. Abb. 2. Für den Transport zusammengefalteter Nachen. Die Herren Murray und Baker in Chicago haben in letzter Zeit ein Boot konstruiert, das auf einen kleinsten Raum zusammengeschoben werden kann und dadurch außerordentlich leicht zu transportieren ist. Ist es aufgespannt und überzogen, so sieht es aus, wie Abb. 1 darstellt und fehlen dabei selbst zwei Bänke für die Ruderer nicht. Das Gerippe des Nachens besteht aus ganz dünnen und sehr elastischen Blechstreifen aus Stahl, die untereinander scherenartig vernietet sind, so dass, wenn der Überzug abgeknüpft ist, das Gestell vollkommen zusammengeschoben werden kann, wie Abb. 2 zeigt; auch die zwei Bänke falten sich dabei mit ein und nun ist das Gerippe sehr leicht fortzuschaffen. Ebenso aber auch der Überzug, der aus wasserdicht gemachter, sehr starker Leinwand besteht. Ist das Gestell aufgespannt, so lässt sich sehr leicht der Überzug darum legen und am Rand des Bootes aufziehen und festknöpfen. Es ist klar, dass ein solches Boot nicht allein in den unwirtlichen Gegenden ferner Wildnisse von Nutzen sein kann. Auch bei uns würde mancher Tourist gerne davon Gebrauch machen, mehr noch ein Fischer oder auch ein Jäger, namentlich, wenn er an Flüssen oder Teichen dem Wassergeflügel nachstellt.