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Bergbahn mit senkrechter Hebung

Zentralblatt der Bauverwaltung • 2.4.1881

Bergbahn mit senkrechter Hebung

Der bekannte Konstrukteur von Hausaufzügen M. Edoux in Paris hat neuerdings das Prinzip der senkrechten Hebung durch hydraulische Kraft auf ein Bergbahn-Projekt angewandt, dessen Ausführung als gesichert bezeichnet wird. Es handelt sich um die Verbindung des Badeortes Cauterets in den Hochpyrenäen mit den Schwefelquellen von La Raillière, welche etwa 125 m höher und über 300 m in der Horizontalen entfernt von jenem Ort liegen. Die Hebung der Wagen soll in fünf Absätzen mit je 27 m Höhe bewirkt werden. Die 5 Hebetürme würden in je 40 m Abstand zu errichten und durch sanftgeneigte Bahnen miteinander zu verbinden sein, auf welchen die Wagen durch ihr eigenes Gewicht mit geringer verlorener Steigung von der Plattform des unteren Turms zum Fuß des oberen Turms rollen, zuletzt von der Plattform des obersten Turms mit einem Gefälle von 1 : 200 (5‰) nach Raillière. Bei der Talfahrt rollen dagegen die Wagen im Gefälle 1 : 23 (44‰) auf einer gewöhnlichen Schienenbahn, welche sich neben der beschriebenen Bahn in Serpentinen dem natürlichen Terrain anschmiegt, bis zum zweituntersten Turm, so dass sie nur noch etwa 52 m mit hydraulischem Betrieb gesenkt zu werden brauchen. Die Konstruktion der Aufzüge ist durchaus den für Haus- und Hoteldienst angewandten nachgebildet. Die Betriebskraft soll auf einfache und billige Weise durch Ausnutzung des Wasserfalls von La Railliere gewonnen werden können. Das von den Ingenieuren des Staats gebilligte Projekt liegt gegenwärtig den französischen Kammern vor.

Scientific American

• Auf epilog.de am 28. Oktober 2022 veröffentlicht

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