Die schwebende Fähre zu Rouen

Gesamtansicht der schwebenden Fähre.

Um durch den Verkehr zwischen beiden Ufern eines stark benutzten Stroms die Schifffahrt nicht zu beeinträchtigen, sind im Laufe der Zeit die verschiedensten Mittel in Anwendung gebracht worden. Dreh- und Klappbrücken, feste Brücken mit ausnahmsweise hohen Spannungen, Hebebrücken, Tunnel, Fähren usw. sind für diesen Fall ausprobiert, aber ein so merkwürdiges Mittel, dieser Schwierigkeit zu begegnen, wie die schwebende Fähre über die Seine bei Rouen es darstellt, ist bisher doch wohl nur in diesem Fall angewandt worden.

An beiden Ufern der Seine, die bei Rouen 150 m breit ist, sind zwei Gittertürme von 66,5 m. Höhe errichtet, zwischen denen, durch Drahtseile getragen, eine leichte Gleisbahn von vier Schienen hängt, die unter sich eine lichte Durchfahrtshöhe von 51 m frei lassen. Zwei Kabelstränge verankern die Türme nach rückwärts, um den Zug des Drahtseilbogens und des daranhängenden Transportmittels aufzuheben. Dasselbe besteht, wie die Abbildung erkennen lässt, aus einer Plattform von 11 m Breite und 13 m Länge, welche zum Teil überdacht ist und sogar einen kleinen Wartepavillon für die Reisenden erster Klasse enthält. Das Gewicht dieser Fähre beträgt 20 Tonnen, ebenso viel wiegen die 30 Drahtseile, welche sie tragen, nebst den zur Bewegung der Fähre nötigen Rollen usw. Da die Plattform mit 65 Tonnen belastet werden kann, so hängt in diesem Fall ein Gesamtgewicht von 105 Tonnen an der oberen Laufbrücke. Der Fahrpreis beträgt 5 – 10 Cents. für Fußgänger, 25 – 40 Cents. für Fuhrwerke.